Dirk Birgel geht im Kommentar der Woche darauf ein, warum das „Assi-Eck“ eine echte Problemzone Dresdens ist – und was dagegen getan werden sollte.
Dresden.Es ist seit Jahren immer wieder das gleiche Bild. Sobald die Temperaturen es erlauben, versammeln sich am Wochenende teilweise mehr als einhundert junge Leute an der Kreuzung Rothenburger/Louisenstraße um zu feiern. Das wäre nicht weiter erwähnenswert, wenn sie dabei weder die Straße blockierten, noch die Straßenbahn behinderten und vor allem nicht die Anwohner belästigten. Denn zu vorgerückter Stunde wird es laut. Angeheitert bis völlig zugedröhnt raubt das grölende Partyvolk den Anliegern den Schlaf. Der Müll, der am nächsten Morgen zurückbleibt, ist da ein vergleichsweise harmloses Ärgernis. Von anderen Hinterlassenschaften reden wir lieber nicht. Der Volksmund hat die Kreuzung treffend „Assi-Eck“ getauft.
Zwei Anwohner wollen nun ihre Nachtruhe juristisch durchsetzen und haben sich bis zum Oberverwaltungsgericht (OVG) in Bautzen durchgeklagt. Das OVG will aber erst entscheiden, wenn der Stadtrat über eine Polizeiverordnung für die Äußere Neustadt entschieden hat. Das sollte am Donnerstag geschehen. Aber der Punkt stand soweit hinten auf der Tagesordnung, dass er nicht behandelt wurde. Ohne Worte.