Dresden hat drei Kriminalitätsbrennpunkte weniger
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Der Wiener Platz gilt weiterhin als Drogenumschlagsplatz.
© Quelle: Tino Plunert
Dresden. Die Freifläche am Rundkino, das Umfeld der Centrum-Galerie und die Reitbahnstraße gelten ab sofort nicht mehr als herausragende Kriminalitätsbrennpunkte. Die jährliche Überprüfung habe ergeben, dass die Voraussetzung für eine Einstufung als gefährlicher Ort nicht mehr gegeben sind, teilte die Polizei am Freitag mit.
Der Prozess zur Beruhigung der kriminellen Aktivitäten hat teils über Jahre angedauert. Das Areal zwischen Rundkino und Ferdinandplatz galt immerhin seit Juni 2014 als Kriminalitätsschwerpunkt, die Reitbahnstraße seit Januar 2015. Wesentlich schneller ging es bei der Centrum-Galerie, die erst im Februar 2018 als gefährlicher Ort eingestuft worden war.
Vereinfachte Kontrollen
Die Einordnung ging jeweils mit verstärkter Polizeipräsenz einher, um Straßenkriminalität und der offenen Drogenszene das Wasser abzugraben. An sogenannten gefährlichen Orten können Polizisten ohne konkrete Anlässe Personen kontrollieren – und damit Druck auf Dealer und Konsumenten, aber auch Ladendiebe und Menschen mit verbotenen Waffen ausüben. Das sei gelungen, die regelmäßigen Einsätze hätten in den vergangenen Monaten kaum noch Feststellungen erbracht.
In der jährlichen Überprüfung erneut gescheitert ist der Wiener Platz. Er behält seinen Brennpunkt-Status bis mindestens kommendes Jahr, obwohl laut Polizei auch hier die Kriminalitätsrate rückläufig ist. "Die Dresdner Polizei wird auch in Zukunft – in größeren Abständen – Einsätze in der Innenstadt durchführen. Wir wollen den positiven Zustand natürlich verstetigen. Die freiwerdenden Ressourcen werden wir vor allem in die Bekämpfung der Straßenkriminalität in der Äußeren Neustadt stecken", erklärt der Leitende Polizeidirektor Renè Demmler.
Mehr Einsätze in der Neustadt
Denn dort nimmt das Drogengeschehen derzeit eher zu, wie Mathias Imhof, Leiter des zuständigen Reviers Nord, bestätigt. "Wir müssen jetzt von einer offenen Angebotsszene sprechen", sagt er. Dealer bieten Rauschgift inzwischen wahllos an Neustadtbesucher und nicht mehr gezielt an bekannte Konsumenten an. "Auch unsere zivilen Fahnder wurden bereits zigmal angesprochen." Imhof hofft, dass mit einem ähnlichen Fahndungsdruck wie an den früheren gefährlichen Orten rings um die Prager Straße in der Altstadt auch das Drogenproblem in der Neustadt in den Griff zu kriegen sei.
Deshalb finden sich vier der inzwischen sechs gefährlichen Orte in der Neustadt. Einer von ihnen, die Kreuzung Rothenburger/Görlitzer/Louisenstraße wurde im Januar ebenfalls überprüft – und weiter als Kriminalitätsschwerpunkt eingestuft. An Albertplatz, Alaunplatz und Scheunevorplatz steht eine Überprüfung im Juni an. „Wir müssen sehen, wie sich die Szene im laufenden Jahr entwickelt“, sagt Revierleiter Imhof dazu. Er gehe nicht davon aus, dass sich bis zum Sommer eine derartige Entspannung einstellt, dass die Einstufung als Kriminalitätsschwerpunkt entfallen könne.
Zum Stand 1. Februar 2019 hat Dresden nun noch sechs Kriminalitätsbrennpunkte:
Wiener Platz
erweiterter Scheunevorplatz
Alaunplatz
Kreuzung Rothenburger/Görlitzer/Louisenstraße
Albertplatz
Was die Polizei unter einem Kriminalitätsschwerpunkt versteht, erklärt Polizeisprecher Thomas Geithner im Video:
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Von fkä/uh