Dresden bekommt die erste deutsche Telekommunikationsmesse
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Dieses zweisitzige Flugzeug will das Dresdner Start-up Fluegelaeronautics in fünf Jahren in Serie bringen.
© Quelle: Fluegelaeronautics/Montage: Eylert
Dresden. Die Landeshauptstadt Dresden bekommt „Deutschlands erste Telekommunikationsmesse“. Das kündigte Dirk Waasen an, Verlagsleiter der „Weka Publishing GmbH“, die das Fachblatt „connect“ herausgibt. „Connect-ec“ heißt entsprechend der Branchentreff, die Anfang Mai zunächst zwei Tag für Fachpublikum und anschließend für Jedermann ihre Tore im Kongresszentrum öffnet.
Waasen will nach dem Aus der Elektronikmesse Cebit in Hannover in die hinterlassene Lücke stoßen – langfristig auch was die Größenordnung angeht. „In spätestens fünf Jahren wollen wir auf das Messegelände umziehen“, sagt er. Ziel sei es sogar, die ganze Stadt mit Messe-Shows in Hotels und Restaurants einzubeziehen. Doch zunächst ist aller Anfang klein. Derzeit seien 15 Aussteller an Bord, 20 bis 25 sollen es noch werden, bis am 2. Mai die Tore der „connect-ec“ sich das erste Mal öffnen.
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Beim Branchentreff sollen auch die neuesten Smartphones vorgestellt werden.
© Quelle: Joerg Koch/ WEKA MEDIA
Vorbild für die Messe ist allerdings nicht die Cebit, sondern Branchentreffs wie der Mobile Word Congress, zu dem in diesem Jahr reichlich 100 000 Besucher in Barcelona erwartet werden. Mit Dresden habe man für ein deutsches Pendant genau den richtigen Ort gefunden, ist Waasen überzeugt. Er begründet das mit dem gut geeigneten Kongresszentrum und der hiesigen Gastfreundschaft, während OB Dirk Hilbert (FDP) handfestere Gründe findet: Mit dem Forschungsverbund 5G-Lab, der e-Golf-Produktion in der Gläsernen Manufaktur, den zwei von Telekom und Vodafone finanzierten Lehrstühlen für Mobilfunk an der Technischen Universität und der hiesigen Elektronikindustrie gebe es viele Verknüpfungspunkte zur Messe. „Es ist unglaublich attraktiv, die Kompetenzen in unserer Stadt mit einer Messe sichtbar zu machen“, sagt Hilbert.
Und das durchaus mit sehenswerten Stücken. „Wir wollen natürlich die neuste Technik zeigen, etwa ein faltbares Smartphone“, sagt „connect“-Chefredakteur Marc-Oliver Bender. Aber auch zukunftsweisenden Projekten. So ist mit Fluegelaeronautics ein Dresdner Start-up mit von der Partie, das ein zweisitziges Flugzeug entwickelt, das sich wie ein Auto bedienen lässt. Der Senkrechtstarter soll sich mittels elektrisch betriebener Rotoren auf einem normalen Parkplatz starten und landen lassen. Ein Modell im Maßstab 1:5 wird zur Messe zu sehen sein, in drei Jahren soll es einen funktionierenden Prototypen geben, in fünf Jahren die Serienreife, kündigt Gründer Diego Schierle Moreno an.
Die Messe gliedert sich in mehrere Schwerpunkte, zu denen teils auch Werkstätten angeboten werden. So gibt es einen Bereich, der sich unter anderem mit den schnellen Internetstandard 5G, Smartphones und Fitnessuhren beschäftigt. Dort ist auch eine Werkstatt für Smartphone-Fotos geplant. Weitere Bereiche beschäftigen sich mit dem vernetzten Heim und dem Internet der Dinge sowie der Elektromobilität, dem autonomen Fahren und dem vernetzten Fahren. Alles Entwicklungen, die nur dank der in Dresden erforschten 5G-Technologie vorstellbar seien, wie Dirk Ellenbach von Vodafone sagt.
Von Uwe Hofmann
DNN