Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Dresdens bekanntesten Klimakleber
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Im Dezember des vergangenen Jahres klebten sich Mitglieder der „Letzten Generation“ nahe der TU Dresden fest. Mit dabei war auch Christian Bläul (r.).
© Quelle: Benjamin Wätzold
Dresden. Im Dezember des vergangenen Jahres klebten sich sechs Mitglieder der Gruppe „Letzte Generation“ auf der Nürnberger Straße fest. Die Staatsanwaltschaft ermittelte wegen Nötigung gegen die Protestler und gab am Freitag ihre Entscheidung bekannt.
Vier Geldstrafen und zwei Anklagen
Gegen vier der Protestler hat die Staatsanwaltschaft Geldstrafen beantragt. Sie sollen jeweils 30 Tagessätze zu je 30 Euro zahlen, insgesamt also 900 Euro. Gegen die beiden anderen Beschuldigten haben die Ermittler Anklage am Amtsgericht erhoben, teilten die Ermittler mit.
Ein Jugendrichter wird nun darüber entscheiden, ob das Verfahren gegen einen 21-Jährigen eröffnet wird, da er zum Tatzeitpunkt noch Heranwachsender im Sinne des Gesetzes war. Ein Strafrichter des Amtsgerichtes wird sich mit einem 41-jährigen Beschuldigten befassen. Dabei handelt es sich um Christian Bläul, den bekanntesten Klimakleber Dresdens. Er ist bereits für eine Blockade in der Landeshauptstadt vorbestraft.
Bläul sieht Anklage gelassen
Auf Nachfrage über die jüngsten Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zeigte sich Bläul entspannt. Es überrasche ihn nicht, dass nun Anklage gegen ihn erhoben wurde, Sorgen mache er sich deswegen keine. „Der Rechtsstaat arbeitet und das ist auch gut so“, so Bläul am Freitag.
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Die Verkehrsblockade nahe der Technischen Universität Dresden im Dezember 2022 war eine der ersten Aktionen dieser Art in der Landeshauptstadt. Die sechs Angeklebten blockierten etwa zwei Stunden lang die Fahrbahn. Dadurch verursachten sie einen Stau und hinderten etwa 40 Verkehrsteilnehmer an der Weiterfahrt, so die Staatsanwaltschaft. Seitdem sind derartige Aktionen häufiger vorgekommen, allein in dieser Woche blockierte die „Letzte Generation“ drei Straßen in drei Tagen in Dresden.
DNN