Junge Liebe und gereifte Weine
Persönlichkeiten des gesellschaftlichen Lebens öffnen den DNN wieder die Türen ihres Zuhauses. Heute sind wir bei Winzern zu Gast - bei Frédéric Fourré und Amrei Niessen.
Dresden.Ein fröhliches "Salut" klingt aus der Türsprechanlage. Winzer Frédéric Fourré ist Gastgeber aus Leidenschaft. Beruflich hat er das in der hochkarätigen, geradezu legendären französischen Gastronomie von der Pike auf gelernt. Privat ist der gebürtige Pariser um einiges legerer, aber nicht minder einladend. "Komm rauf", sagt er, bevor das Türschloss sich öffnet.
In Trachenberge bewohnt er eine Dachgeschosswohnung mit seiner Partnerin Amrei Niessen. Vor der Wohnungstür stehen Gummistiefel, mit Erde vom Weinberg. Auch im Spätherbst und Winter schaut der Winzer immer wieder einmal nach seinen Weinbergen in Radebeul, den Rebschnitt beginnt er aber erst im März. Der gelernte Koch, Kellner und Sommelier ist in Sachsen zu einem leidenschaftlichen Winzer gereift. Mit 0,3 Hektar hat er 2002 begonnen, inzwischen stehen etwa zwei Hektar im Ertrag. Und der gebürtige Pariser kauft auch Trauben von anderen Hobbywinzern zu und kreiert im Keller vom Weingut Schloss Proschwitz gemeinsam mit den dortigen Weinmachern inzwischen hochgelobte Tropfen, wobei er seine Weine gerne nach Elsässer Art ausbaut und so einen Bogen zwischen Frankreich und Sachsen schlägt.