Weil Ersatzteile fehlen, stehen derzeit zu viele Niederflurbahnen defekt im Depot. Deshalb müssen die DVB auf ihre eiserne Reserve zurückgreifen.
Dresden. Lange Zeit holperten und quietschten die Tatras über die Dresdner Gleise, bevor sie 2010 mit viel Tamtam in die Straßenbahnrente geschickt wurden. Seither kommen die wenigen bei den Verkehrsbetrieben verbliebenen Züge nur noch selten zum Einsatz. Das endgültige Aus ist absehbar, voraussichtlich im Herbst werden sie ganz aus dem Linienbetrieb verschwinden. Doch bis es soweit ist, müssen die Tatras von Freitag an noch mal richtig ran. Nicht der Nostalgie wegen, sondern weil derzeit zu viele moderne Stadtbahnwagen nicht einsatzfähig sind.
Die Straßenbahnflotte der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) bringt es aktuell auf 166 Niederflurzüge, die seit der Mitte der 1990er Jahre in mehreren Wellen geliefert wurden. Nicht alle Bahnen müssen zur selben Zeit fahren, um das Angebot abdecken zu können – und das wäre in der Praxis auch kaum möglich, weil an einzelnen Zügen immer mal was zu reparieren ist oder die Inspektion ansteht. Etwas mehr als ein Dutzend Fahrzeuge sind es für gewöhnlich, die im Depot verbleiben können, die sogenannte Werkstattreserve.