Das hat Holger Zastrow mit der Hofewiese vor
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Über Ostern öffnet Holger Zastrow die Hofewiese. Das Wetter ist auf seiner Seite.
© Quelle: Foto: Anja Schneider
Dresden. Die Temperatur macht den Unterschied in der Gastronomie. Am Vormittag trinken die Gäste noch Schwarzbier. Wird es drei, vier Grad wärmer, geht vor allem Radler. Ganz schwierig ist es mit Kuchen.
Auf der Hofewiese in der Dresdner Heide bei Langebrück gibt es keine industriell gefertigten Tiefkühlprodukte. Sondern handwerklich hergestellten Kuchen. Der aber seine Abnehmer finden muss. Sonst macht der Wirt Verlust. Was übrig bleibt, muss weg.
Holger Zastrow hat die Saison in der Freiluftgastronomie eröffnet. Die Hofewiese ist am ersten sonnigen Wochenende des Jahres regelrecht überrannt worden. Der Ansturm über die Osterfeiertage wird ähnlich groß sein. Und Zastrow daran erinnern, dass er ein Provisorium betreibt.
„Der Aufwand im Hintergrund ist enorm“, sagt der Inhaber des Ausflugslokals. Es fehlt eigentlich an fast allem für einen funktionierenden Gastronomiebetrieb: Ein leistungsfähiges Stromnetz, großräumige Kühlzellen, Abwasseranschluss.
Handyempfang gibt es am Rande der Dresdner Heide auch höchst selten – das geringste Problem: „Die Leute können sich entspannen, weil sie nicht immer auf ihr Handy schauen müssen“, so Zastrow.
Der Inhaber, seine Frau Ariane und das Team versuchen, die baulichen Defizite mit viel Herzblut zu kompensieren. „Wir stoßen auf sehr viel Verständnis“, sagt Zastrow, der seiner Strategie treu bleiben will. Die da heißt: „Schritt für Schritt und von außen nach innen.“
Erst haben Zastrow und seine Mitstreiter das verwilderte Gelände urbar gemacht. Eine Herkulesaufgabe. Jetzt hat sich das Team dem Laubengang am Hauptgebäude gewidmet. Dieser wurde mit frischer Farbe aufpoliert.
Nächstes Jahr sollen Bauarbeiten starten. „Wir sind am Planen“, sagt Zastrow. Die Abwasserentsorgung steht ganz oben auf der Liste. Eine Leitung nach Langebrück zu verlegen ist die teuerste aller Varianten. „Vielleicht gelingt es, ein Modellprojekt mit einer Kleinkläranlage zu starten. Es gibt Interesse aus der Forschung“, sagt Zastrow.
Die Abwasserentsorgung ist eine ökonomische Notwendigkeit. Der Toilettenwagen verschlingt Unsummen. Kommen viele Gäste, müssen die Behälter täglich geleert werden.
„Wir haben den Beweis angetreten, dass sich die Hofwiese trotz aller Defizite wirtschaftlich betreiben lässt“, erklärt der Inhaber. „Jetzt gehen wir den nächsten Schritt und suchen die Partner dafür aus.“
Die Hofewiese hat über Ostern und an den Wochenenden im April von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Ab Mai hat das Ausflugslokal täglich von 11 bis 19 Uhr geöffnet, montags ist Ruhetag. Am Ostersonnabend gibt es ein „Osterfeuerchen“, am Ostersonntag lädt Zastrow um 5.15 Uhr zum Osterwasserholen ein. 14 Uhr startet die Ostereierjagd auf der Wiese. Am Ostermontag gibt es ab 14 Uhr Kinderosterreiten.
Von Thomas Baumann-Hartwig