Corona-Tote obduzieren, ja oder nein? Das Robert-Koch-Institut riet bis zuletzt davon ab, zu groß sei die Infektionsgefahr. Für den Dresdner Pathologen Gustavo Baretton gehört das Risiko zum Alltag eines Obduzenten. Warum er mehr Obduktionen fordert und wie wichtig die Erkenntnisse für die Erforschung des Coronavirus sind, erklärt er im DNN-Gespräch.
Dresden. Das Coronavirus, das die Welt aktuell in Atem hält, ist eine Krankheit, über die noch nicht genug bekannt ist. Täglich können wir neue Erkenntnisse, Theorien oder Vermutungen lesen, doch es dauert. Nun sollen die Wissenschaftler von den Toten lernen.
Bisher riet das Robert-Koch-Institut (RKI) von Leichenschauen an Coronatoten ab – zu groß sei die Infektionsgefahr für die Obduzenten. Für den Bundesverband der Pathologen und der Deutschen Gesellschaft der Pathologie war das genau der falsche Weg. In einer gemeinsamen Erklärung empfehlen sie, die Leichen sehr wohl zu obduzieren, um neue Erkenntnisse über das Coronavirus zu gewinnen.