Bündnis „#unteilbar“ plant Riesen-Demo in Dresden
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Erst vor wenigen Tagen hatten Mitglieder des Bündnisses #unteilbar in Berlin unter dem Motto "Ein Europa für Alle – Deine Stimme gegen Nationalismus!" ein Zeichen gegen den internationalen Rechtsruck und für ein Europa der Menschenrechte gesetzt. Eine ähnliche Aktion mit bundesweiter Mobilisierung ist nun auch für Ende August im Vorfeld der Landtagswahlen in Dresden geplant.
© Quelle: Archiv/Paul Zinken/dpa
Dresden. Fast eine Viertelmillion Menschen waren im Oktober durch die Berliner Straßen gezogen, demonstrierten dort für eine offene und freie Gesellschaft. Damit brachte das Bündnis #unteilbar so viele Menschen wie lange nicht mehr in Deutschland auf die Straße. Für Ende August plant das Bündnis nun erneut eine riesige Demonstration für Solidarität und gegen Ausgrenzung – allerdings nicht in Berlin, sondern in Dresden.
Die Initiatoren von #unteilbar rufen bundesweit für den 24. August zu einer Demonstration durch Dresden auf. Das Bündnis rechnet eigenen Angaben zufolge mit mehreren Zehntausend Teilnehmern – bei der Versammlungsbehörde der Stadt sind 25 000 Menschen angezeigt. Bei der Premiere in Berlin Mitte Oktober hatten die Veranstalter zunächst mit 40 000 Menschen gerechnet, am Ende beteiligten sich 242 000 und setzten somit ein eindrucksvolles Zeichen gegen Hetze und den stetigen Rechtsruck in Europa, aber auch für soziale Gerechtigkeit weltweit.
Der Ort und der Zeitpunkt sind sehr bewusst gewählt. „Pegida ist ein Symbol für den bundesweiten Rechtsruck“, sagt Felix Müller, ein Vertreter des Bündnisses, auf Anfrage der DNN. Laut der Initiative, hinter der ein breiter Zusammenschluss von zivilgesellschaftlichen Gruppen, Organisationen und Einzelpersonen steckt, gebe es in Sachsen dringenden Handlungsbedarf: „Rassismus und Menschenverachtung sind bereits gesellschaftsfähig“, erklärt #unteilbar-Mitstreiterin Ana-Cara Methmann.
Zugleich ist die Demonstration als ein Signal für die eine Woche später anstehenden Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg sowie im Oktober in Thüringen gedacht. „Vor der sächsischen Landtagswahl ist es für uns besonders wichtig, ein solidarisches und soziales Miteinander einzufordern und gemeinsam mit vielen Menschen zu demonstrieren“, sagt Rudaba Badakhshi, die ebenfalls für das Bündnis #unteilbar aktiv ist.
Den Angaben der Initiatoren zufolge hätten bereits Vertreter von mehr als 300 Organisationen und Vereinen sowie Einzelpersonen aus den Bereichen Bildung, Politik und Kultur den Aufruf zur Demonstration und weiteren Aktionen in Sachsen unterschrieben. Dazu zählen große Gewerkschaften oder die Arbeiterwohlfahrt ebenso wie viele kleinere Vereine und Gesellschaften, die sich beispielsweise in der Jugendhilfe, für Geflüchtete, Frauen oder die Umwelt engagieren.
Zu den Unterzeichnern des Aufrufs gehört in Dresden auch die Linke. Der Stadtvorstand hatte sich einstimmig dafür ausgesprochen, das Bündnis zu unterstützen. „Die Ergebnisse der drei Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen könnten das politische Klima in ganz Deutschland weiter verschärfen“, erklärt Stadtverbandschefin Anna Holowenko.
Neben der Großveranstaltung in Dresden sind den Angaben zufolge am 6. Juli eine Auftaktdemonstration in Leipzig sowie eine Marktplatz- und Konzerttour durch verschiedene sächsische Städte unter dem Motto #WannWennNichtJetzt geplant, die von #unteilbar mit unterstützt wird.
Bei der Demonstration in Dresden sollen verschiedene Redner auftreten – prominente Akteure zivilgesellschaftlicher Organisationen, von Gewerkschaften, Verbänden sowie Vertreter kleinerer Initiativen, die sich im Bündnis #unteilbar zusammengeschlossen haben. Details dazu konnte Felix Müller allerdings noch nicht nennen – ebenso wenig wie zur konkreten Route. Gegenwärtig laufen noch die Vorbereitungen.
Internet: www.unteilbar.org
Von Sebastian Kositz
DNN