Weltkriegsmunition

Blindgänger und Weltkriegsbomben: Dresden warnt in Sozialen Medien

Diese 250-Kilogramm-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg wurde im Oktober in der Dresdner Friedrichstadt gefunden.

Diese 250-Kilogramm-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg wurde im Oktober in der Dresdner Friedrichstadt gefunden.

Dresden/Leipzig. Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg beschäftigen noch immer Blindgänger regelmäßig den Freistaat. Vor allem bei Bauarbeiten kommt in Sachsen nach wie vor alte Weltkriegsmunition ans Licht. Um die Bevölkerung in solchen Fällen zu warnen und gefährdete Ortsteile zu evakuieren, werden dabei soziale Medien immer wichtiger, wie Michael Klahre, Pressesprecher der Feuerwehr Dresden, sagte.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Bei einem Einsatz im Oktober in der Landeshauptstadt habe die Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, Feuerwehr und Polizei gut funktioniert. "Auch der Informationsbedarf der Bevölkerung ist sehr groß. Sie wollen schnell und umfassend aufgeklärt werden."

Twitter und Co. und werden in Dresden wichtiger

Deshalb setzten die verantwortlichen Stellen zunehmend auf Twitter und Co., um in kurzer Zeit über die Entwicklungen zu berichten. „Die Medien verbreiteten die Meldungen ebenfalls weiter. Es gab sogar einen Livestream. Diese Krisenkommunikation ist für viele Bürger sehr wichtig, das haben Rückmeldungen gezeigt“, erläuterte Klahre den diesjährigen Einsatz in Dresden-Friedrichstadt, bei dem wegen einer 250-Kilo-Bombe mehr als 3000 Menschen ihre Häuser verlassen mussten.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

So begleitete die Feuerwehr Dresden die Entschärfung der im Oktober gefundenen Weltkriegsbombe in der Friedrichstadt auf Twitter:

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, Inc., der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

„Weltkriegsmunition wird uns noch viele Jahre beschäftigen“, vermutet Klahre. Noch zeige sich kein Trend, dass solche Funde über die Jahre seltener würden, bestätigte eine Sprecherin des Landespolizeipräsidiums. 2021 sei der Kampfmittelbeseitigungsdienst in Sachsen zu 670 Einsätzen gerufen worden. Es kam zu fünf Entschärfungen und 35 Sprengungen am Fundort. Die Zahlen für 2022 lägen voraussichtlich kommenden Februar vor, hieß es. Die jährlichen Kosten für die Kampfmittelräumung und deren Vernichtung beliefen sich im Freistaat auf bis zu sechs Millionen Euro.

Leipzig sucht neue Warnwege

Nach dem diesjährigen Bombenfund in Leipzig denke die Stadt darüber nach, zukünftig mit Straßenbahndurchsagen und elektronischen Anzeigen an Haltestellen auf anstehende Evakuierungen hinzuweisen, sagte Stadtsprecher Matthias Hasberg. „Die Ankündigung in den sozialen Netzwerken allein hat nicht gereicht, dass Anwohner ihre Häuser verlassen haben oder die Cafés schlossen.“ Erst Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr vor Ort hätten diese gewünschte Wirkung. „Aber das ist personalintensiv.“

Die Stadt Chemnitz zieht nach der Entschärfung einer 250-Kilo-Bombe im November positive Schlüsse. Der Alarm- und Einsatzplan der Stadt und die Evakuierungen seien zufriedenstellend verlaufen, sagte eine Sprecherin. Die Evakuierung betraf rund 1000 Menschen. „Im Wesentlichen trifft man bei der Bevölkerung auf Verständnis.“

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Bei den drei größeren Bombenfund-Einsätzen 2022 in Dresden, Leipzig und Chemnitz sei die Zusammenarbeit zwischen Kampfmittelräumdienst und zuständigen Behörden gut verlaufen, resümierte das Polizeiverwaltungsamt Sachsen. Nach dem Brand auf einem Sprenggelände im Berliner Grunewald in diesem Sommer werde derzeit auch das Brandschutzkonzept in Sachsen geprüft und womöglich entsprechend angepasst. „Die Lagerung von Kampfmitteln erfolgt in speziell dafür vorgesehenen Bunkern“, hieß es aus dem Polizeiverwaltungsamt.

Von dpa

Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken