Wieland Förster, der als einer der großen Bildhauer des 20. Jahrhunderts gilt, war 15 Jahre alt, als sich seine Heimatstadt in ein apokalyptisches Trümmermeer verwandelte. Am Mittwoch, einen Tag vor dem Gedenken an die Zerstörung Dresdens vor 75 Jahren, feiert er seinen 90. Geburtstag.
Dresden. Wieland Förster – Bildhauer, Zeichner und Schriftsteller – war 15 Jahre alt, als sich sein Arkadien, die elbische Flusslandschaft, in ein apokalyptisches Trümmermeer verwandelte. Die Erfahrung des Infernos von Dresden und die nachfolgenden Demütigungen während einer Internierung – unschuldig denunziert wegen illegalen Waffenbesitzes 1946 anfangs zu 7,5 Jahren Sibirien verurteilt, hat er 3,5 Jahre im Speziallager des sowjetischen NKWD in Bautzen Nr. 4 verbracht – sollten seine spätere bildkünstlerische Arbeit prägen. Als „Davongekommener“, wie er sich selbst bezeichnete, „aus dem Vergangenheit blutet“, musste er immer wieder erinnern.
Er, der Unbeugsame, der als einer der großen Bildhauer des 20. Jahrhunderts gilt, vollendet am Mittwoch, einen Tag vor dem Gedenken an die Zerstörung Dresdens vor 75 Jahren, sein neuntes Lebensjahrzehnt. „Ich bin auch nur ein Bildhauer geworden, um der Welt immer wieder zu sagen, welches Leid die Jahrhundertmitte gebracht hat. Krieg, Vorkrieg, Nachkrieg – diese Zeit, für die ich stehe, als Jahrgang 30.“