Warum Outdoorsex so reizvoll ist – und Paare öfter einen Quickie haben sollten
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Von Sex am Strand oder im Wasser träumen viele. Warum eigentlich?
© Quelle: pixabay.com
Wenn die Temperaturen steigen, zieht es viele nach draußen in die Natur – auch, um miteinander zu schlafen. Immerhin träumen laut dem Magazin „Frau Lila“ über 80 Prozent der Männer und Frauen von Sex an einem einsamen Strand oder im Büro – obwohl Sex im öffentlichen Raum als „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ in Deutschland verboten ist.
Aber was macht das Outdoor-Schäferstündchen eigentlich so reizvoll? „Es ist dieses Verbotene“, erläutert Sexualtherapeutin Ann-Marlene Henning im RND-Podcast „Ach, komm!“. „Das ist ja der geile Gedanke, dass da jemand kommen könnte.“
Tatsächlich erwischt zu werden sei dann allerdings gar nicht mehr erregend, sondern eher ernüchternd. Ein anderer Reiz – neben der Gefahr, erwischt zu werden – sei auch der Wunsch, in der Natur miteinander zu schlafen. Besonders Sex im Wasser sei dafür gut geeignet: Wer sich zu schwer fühle, könne etwa das Gefühl der Schwerelosigkeit besonders genießen – auch seien dadurch plötzlich Stellungen möglich, die außerhalb des Wassers nicht umsetzbar wären.
Lieber einen Quickie als gar keinen Sex
Auch sei es leichter, im Wasser zu entspannen, weil Wasser den ganzen Körper berühre. Am Strand könne man zwar auch Vorkehrungen treffen wie Handtücher, aber letztlich könne man nicht vermeiden, dass sich der Sand dann überall wiederfinde. „Wenn es zur Sache geht, wird alles aufgewühlt und dann ist doch Sand im Getriebe“, sagt Henning.
Sex im Freien dauere oft nicht lange und sei meist ein Quickie, führt die Sexualtherapeutin aus. Das sei aber auch gar nicht schlimm, ganz im Gegenteil: „Ich bin ein großer Fan vom Quickie, weil ich glaube, dass Sex manchmal nicht stattfindet, weil einer sich denkt: ,Das wird jetzt lange dauern und alle müssen zum Orgasmus kommen‘, und das stresst und törnt ab“, erklärt Henning.
Sie empfehle Paaren, die sich von ihr beraten lassen, oft erst mal den schnellen Sex miteinander ohne große Erwartungen an Orgasmen und Dauer. „Die schauen mich dann immer ganz überrascht an“, sagt Henning. „Es wird immer gedacht, die schnelle Befriedigung könne doch keine Liebe sein. Aber ein Quickie kann doch herrlich sein, wenn beide das wollen. Ich meine: Wie cool, es hat fünf Minuten gedauert und mein ganzer Körper hat sich entspannt.“
Es wird immer gedacht, die schnelle Befriedigung könne doch keine Liebe sein. Aber ein Quickie kann doch herrlich sein, wenn beide das wollen. Ich meine: Wie cool, es hat fünf Minuten gedauert und mein ganzer Körper hat sich entspannt.
Ann-Marlene Henning,
Sexualtherapeutin
Andere Formen der Lust
Auch gebe es neben der spontanen, leidenschaftlichen Lust, die meist nur am Anfang einer Beziehung bestehe, auch andere Formen der Lust. Beispielsweise die responsive Lust, die erst geweckt werde durch Berührung. Ihrem Freund, erzählt Henning im RND-Podcast, sage sie beispielsweise, dass sie zwar gerade nicht angetörnt sei, aber er trotzdem in sie eindringen könne: „Und dann wurde ich plötzlich doch geil.“
Es sei generell wichtig, nicht zu hohe Erwartungen an den Sex zu haben. „Auf der Sexualität ist dann immer so eine Last“, sagt Henning. „Ich finde einen super Quickie besser als einen Monat gar keinen Sex.“ Das Gehirn wolle ohnehin nie das Gleiche – egal, wie gut es sei.
RND/kb
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