Umfrage zum Shoppen: Käufer achten nicht nur auf einen guten Preis
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Die neuen Kollektionen verschiedener Designer werden Anfang Juli in den Messehallen Berlin zur Modemesse Premium präsentiert. (Symbolbild)
© Quelle: Jens Kalaene/dpa
Hamburg. Beim Kleidungskauf wird Konsumentinnen und Konsumenten in Deutschland Nachhaltigkeit zunehmend wichtiger als der Preis. In einer vom Meinungsforschungsinstituts Nuggets für Greenpeace durchgeführten repräsentativen Studie für 2022 stimmten 35 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass sie gezielt nachhaltig und fair produzierte Kleidung kaufen.
Das teilte die Umweltschutzorganisation am Mittwoch in Hamburg aus Anlass des jährlichen Erdüberlastungstages (28. Juli) mit. 29 Prozent stimmten außerdem der Aussage zu, Kleidung müsse vor allem preiswert sein.
2019 lagen die Zustimmungswerte mit 31 (Nachhaltigkeit) und 30 Prozent (Preis) noch dicht beieinander, 2015 legten 25 Prozent der Befragten Wert auf Nachhaltigkeit und 37 Prozent gaben an, Kleidung müsse preiswert sein.
Mit der Orientierung weg vom Preis und hin zur Nachhaltigkeit laufe das deutsche Konsumverhalten dem Industrietrend entgegen, so Greenpeace. Globale Modemarken förderten hingegen das Wegwerfen von Kleidungsstücken – anstatt wöchentlich neuer Billigkollektionen („Fast Fashion“) brächten sie zum Teil täglich neue Modeartikel („Ultra-Fast Fashion“) auf den Markt, so die Umweltschutzorganisation.
Nachhaltige Entwicklung: Junge Menschen leihen öfter ihre Kleidung aus
Verbraucherinnen und Verbraucher besitzen laut den Umweltschützern aktuell im Schnitt 6,5 Prozent weniger Kleidungsstücke als im Jahr 2015. Das entspricht einem Rückgang von 340 Millionen Teilen, hieß es. Im Durchschnitt besitze derzeit jede erwachsene Person zwischen 18 und 69 Jahren in Deutschland 87 Teile, 2015 waren es 95.
Die stärksten Veränderungen im Konsumverhalten zeigten junge Frauen zwischen 18 und 29 Jahren: Ihr Kleidungsbestand hat sich den Angaben zufolge um fast ein Fünftel reduziert. Mit dem Leihen aus dem privaten Umfeld ergänzten schon über ein Drittel der Jüngeren (38 Prozent) auf nachhaltige Art ihre Garderobe, hieß es.
Zum Erdüberlastungstag veranstaltet Greenpeace nach eigenen Angaben am kommenden Wochenende in mehr als 40 deutschen Städten Kleidertauschpartys, darunter Hamburg, Berlin und Köln.
RND/epd