Mit Zubereitungsempfehlung

Himmel und Erde: Dieses Gericht hat seine Existenz der Faulheit einiger Bauern zu verdanken

Deftiger Klassiker: „Himmel un Ääd“.

Deftiger Klassiker: „Himmel un Ääd“.

Für manchen hängt der Himmel voller Geigen, für andere wird‘s nur paradiesisch, wenn Blutwurst mit im Spiel ist. Zahlreiche Regionen und Städte von Köln und Düsseldorf übers Ruhrgebiet und den Niederrhein bis nach Westfalen beanspruchen das, zumindest dem Namen nach, himmlischste aller Gerichte für sich: „Himmel und Erde“. Oder wie die Kölner sagen: „Himmel un Ääd“. Doch auch in Schlesien, Mecklenburg-Vorpommern und in den Niederlanden soll die herzhafte Speise bekannt sein. In Holland wird sie allerdings „Hete Bliksem“ (auf Deutsch „Heißer Blitz“) genannt.

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Der deutsche Name des Gerichts lässt sich anhand der Zutaten recht einfach herleiten: Die Verbindung zum Himmel bilden die Äpfel, die sich am Baum ins strahlende Blau recken. Die Kartoffeln (oder auch Erdäpfel) stehen für die „Ääd“. Bringt man Äpfel und Kartoffeln in Form von Kartoffelpüree und Apfelmus zusammen, garniert es mit angebratenen Zwiebeln und legt eine angebratene Scheibe Blut- oder Leberwurst dazu, ist die traditionelle Spezialität fertig. Wobei es bei der Zubereitung Unterschiede gibt – hier werden Apfelmus und Kartoffelpüree gemischt, dort nur Apfelstücke unter den Kartoffelbrei gehoben. Wieder woanders wird beides nebeneinander auf dem Teller drapiert.

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Doch egal, wie das Essen angerichtet ist, das gutbürgerliche Gericht zwischen herzhaft, süß und fettig schmeckt nach getaner Arbeit besonders gut. Da waren sich wohl die Kumpel aus dem Ruhrgebiet, die Bauern und Bäuerinnen vom Niederrhein und die Besucherinnen und Besucher der Bierbrauereien in Köln und Düsseldorf schon immer einig. Manche stehen „Himmel un Ääd“ aber auch eher ambivalent gegenüber. Sie sträuben sich gegen die apfelig-kartoffelige Pampe oder die angebratene Wurst.

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So wird „Himmel un Ääd“ zubereitet

Bekannt ist die Speise schon seit dem 18. Jahrhundert. Wie genau „Himmel un Ääd“ aber entstanden ist, liegt im Dunkeln. Einer Legende zufolge sollen einige Bauern zu faul gewesen sein, auf dem Boden liegende Äpfel und Kartoffeln voneinander zu trennen. Sie kochten einfach alles zusammen. Für vier Portionen „Himmel un Ääd“ werden ein Kilogramm Kartoffeln sowie sechs Äpfel benötigt. Weich kochende Kartoffeln sowie eine mürbe Apfelsorte, wie beispielsweise Boskop, eignen sich besonders gut.

Die Kartoffeln werden geschält und in Salzwasser gegart. Ein Zeitspartipp: Je kleiner die Kartoffelstücke geschnitten sind, desto schneller sind sie gar. Danach werden die „Erdäpfel“ mit etwas Butter, Milch, Salz und einer Prise Muskat zu Kartoffelpüree gestampft.

Fein oder stückig? Eine Frage der Vorliebe

Die Äpfel müssen ebenfalls geschält, entkernt und klein geschnitten werden. Danach werden die Früchte mit zwei Esslöffeln Zucker und einem Spritzer Zitronensaft sowie etwa 100 Millilitern Wasser so lange gekocht, bis sie zu Apfelmus zerstampft werden können. Ob die Mischung fein oder stückig wird, entscheidet Koch oder Köchin selbst. In jedem Fall wird das Apfelmus dann unter den Kartoffelbrei gehoben.

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Für das Topping Zwiebeln schälen und in feine Streifen schneiden. Diese in einer Pfanne mit Öl rösten. Danach wird die Blut- oder Leberwurst in fingerdicke Scheiben geschnitten, in Mehl gewendet und in reichlich heißem Öl oder Schmalz von beiden Seiten gebraten. Zum Schluss das Apfel-Kartoffel-Püree und die Blutwurst auf einem Teller anrichten und die Röstzwiebeln darüber streuen. Deftig, aber auch himmlisch. Oder wie die Kölner sagen: „Härrlisch.“

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