Pocher und Co.

Neues aus der Pophölle: Die schlimmsten (und besten) WM-Songs

Ein Foto aus unbeschwerteren WM-Zeiten: Oliver Pocher mit den Weltmeistern von 2014

Ein Foto aus unbeschwerteren WM-Zeiten: Oliver Pocher mit den Weltmeistern von 2014

Um das Unwichtigste gleich vorweg zu spoilern: Ja, Oliver Pocher ist auch wieder am Start. Der Comedian und Influencer-Influencer hat es sich nicht nehmen zu lassen, auch die Fußball-WM in Katar mit einem als Ohrwurm gedachten Popwerk zu garnieren, das den wenig versprechenden Titel „Hurra, Hurra, wir fahren nach Katar“ trägt. Auf dem Singlecover (und im Video) steht Pocher in schwarz-rot-goldener Vollausstattung samt Adiletten in der (Beton-)Wüste von Katar und scheint als delirierende Ein-Mann-Oase das umstrittene Begängnis zu zelebrieren.

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Doch anders als in seinem unzerstörbaren Fangesang „Schwarz Und Weiß“ ist „Hurra, Hurra, wir fahren nach Katar“ kein eindimensionaler Besäufnissoundtrack, sondern tatsächlich ironische Kritik. Im Lied heißt es zum branchentypischen Ballermann-Bumsbeat: „Die Fifa brauchte ganz viel Geld / Und Menschenrechte? Null problemo / Die Scheichs haben‘s gleich bereitgestellt / Die Taliban, die finden‘s okay so“. Mal davon abgesehen, dass sich das Wortpaar „null problemo“ und „okay so“ zu einem korrekten Reim verhält wie Pocher zu einem lustigen Komiker – das ist alles andere als Trittbrettfahrer-Partypop.

Oliver Pocher: „Hurra, Hurra, wir fahren nach Katar“

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Von derlei Subversion sind die Popsongs, die die Fifa zur Weltmeisterschaft offiziell ins Rennen schickt, selbstverständlich weit entfernt. Es ist ein einziges Festival der Fremdscham. Nicht aus musikalischen Gründen, sondern wegen des massiv verlogenen Bessere-Welt-Partypathos und der offensiven Glücksbesoffenheit.

An „Waka, Waka“ reichte niemand mehr heran

Kurzer Rückblick: Bis zur WM 1982 (und dann noch einmal 1990 mit Gianna Nanninis und Edoardo Bennatos „Un estate italiano“ mit der unvergessenen Refrainzeile „Notte magicheeeeeee...“, mehr dazu weiter unten) gab es jeweils nur einen einzigen „offiziellen“ Song der Weltmeisterschaft. Das ist längst vorbei. Seit 1998 gibt es auch eine offizielle „WM-Hymne“. In Brasilien 2014 durften sich gleich acht Lieder mit dem Fifa-Label „schmücken“. Sieger der Herzen wurde Icona Pops „All Night“, aber auch „La La La“ von Shakira und Carlinhos Brown geriet zum Hit.

Größter musikalischer Erfolg der WM 2010 in Südafrika war natürlich Shakiras und Freshlygrounds „Waka Waka“, dabei war die als Nummer-eins-Hymne gedachte Nummer des Turniers eigentlich „Sign of Victory“ von R. Kelly, dem heute aus guten Gründen die Zuneigung entzogen ist. Und 2006 beim deutschen Sommermärchen kam im deutschen Sprachraum Herbert Grönemeyers „Zeit, dass sich was dreht“ zu Ehren, weltweit dagegen eher „Hips don‘t lie“ von Wycleaf Jean und – Shakira. Immer wieder Shakira.

Rod Stewart und Dua Lipa haben abgesagt

Was sind denn nun die offiziellen WM-Songs der Winterweltmeisterschaft 2022? Es sind jedenfalls nicht „Jingle Bells“ und „Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen“. Das wäre wohl auch zu eurozentristisch gedacht. In diesem Jahr kam die zweifelhafte Ehre, auf dem vom Weltfußballverband abgesegneten World-Cup Album vertreten zu sein, überwiegend Künstlern zuteil, die außerhalb des westlichen Kulturkreises Ruhm genießen. Abgesagt haben dagegen – auch, was einen Auftritt bei der Eröffnungsfeier angeht – Altstars wie Rod Stewart (77) oder Weltstars wie Dua Lipa (27). Stewart, der selbst einst kurz vor einer Fußballerkarriere stand, soll mehr als eine Million Dollar Gage ausgeschlagen haben. Seine nüchterne Reaktion: „Es ist nicht richtig, dorthin zu gehen.“

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Mit dabei sind dagegen diese Künstler:

Trinidad Cardona, Davido und Aisha: „Hayya Hayya (Better Together)“ (Offizieller Fifa-Song)

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Aisha ist eine in Katar sehr bekannte Sängerin. Ihre Kollaboration mit US-Sänger Trinidad Cardono und dem amerikanisch-nigerianischen Afrobeats-Experten Davido ist ein von Reggae- und R&B-Einflüssen getragenes Partystück, das in größtmöglicher Naivität die angeblich weltvereinende Kraft des Fußballs feiert und nebenbei noch das inoffizielle Motto der Katar-Organisatoren enthält: Nach der programmatischen Zeile „Ich will feiern, jede Woche acht Tage die Woche feiern“ heißt es optimistisch: „Ich verspreche, ich verspreche, ich verspreche Dir jetzt: Absolut alles wird klappen.“ Die Fifa rühmt das Liedlein mit schwer erträglichem Schmusetext: „Indem er Stimmen aus Amerika, Afrika und dem Nahen Osten zusammenbringt, symbolisiert dieser Song, wie Musik und Fußball die Welt vereinen können“, jubelt der „Chief Commercial Officer“ der Fifa, Kay Madati. Ja. Können. Wenn die Sause nicht gerade in einem Unrechtsstaat über die Bühne ginge.

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Nora Fatehi, Balqees, Rahma Riad, Manal and RedOne: „Light The Sky“ (Offizieller Fifa-Song)

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Gleich ein gutes halbes Dutzend Stars der arabischen Welt haben sich für das Werk „Light The Sky“ zusammengetan, allesamt weiblich, darunter Sängerin Balgees aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, die marokkanisch-kanadische Musikerin Nora Fatehi, der irakische Star Rahma Riad und Singer-Songwriterin Manal, ebenfalls aus Marokko. „Open up your heart / Let your love ones free“ (Öffne Dein Herz, befreie deine Lieben) heißt es darin. Man muss aber davon ausgehen, dass sich die theatralische Toleranz dieser Zeile bedauerlicherweise nicht auf inhaftierte Homosexuelle in Doha erstreckt.

Ozuna & Gims: „Arbho“ (Offizieller Fifa-Song)

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Diese überfröhliche Clubnummer in arabischer Sprache ist ganz eindeutig für katarische Partynächte vorgesehen, an denen all jene teilnehmen dürfen, die in Katar das Recht genießen, Partys zu feiern. „Arbho“ ist das katarische Slangwort für „Willkommen“, verballhornt entstanden aus dem arabischen „Merhaba“. „Wer auch immer nach Katar reist, wird hier in diesem Moment zu Hause sein“, lässt sich der puerto-ricanische Sänger Ozuna zitieren. Willkommen freilich ist in Katar, wie wir alle wissen, längst nicht jeder.

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Los Bukis – ¡Vamos a Qatar! (Offizieller Fifa-Song)

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Die mexikanische Gruppe Los Bukis hatte sich 1996 getrennt – und vereinte sich eigens für diese patriotische WM-Hymne wieder. Ob sich das musikalisch gelohnt hat, unterliegt gewiss auch dem persönlichen Geschmack. Sicher ist: Wer kein Fan der mexikanischen Mannschaft ist, wird mit diesem glücksbesoffenen Gesang wenig anfangen können. „Es lebe der Sport, der Frieden / Und lass den Krieg sterben“, heißt es im Text. „Und lasst uns alle fröhlich sein.“ Es ist die übliche Und-jetzt-die-Hände-zum-Himmel-Lyrik, die die Fans laut offizieller Fifa-Mitteilung „dem Geist diesers Fifa World Cups so nah bringt wie niemals zuvor“. Gewiss. Andererseits klingt das Lied wie die B-Seite eines Eurovision-Song-Contest-Beitrags aus Andorra.

Sebastián Yatra: „Ulayeh“ (Offizieller Fifa-Song)

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Der spanische Sänger Sebastián hat sich für diese Tanznummer, die westeuropäische Kundschaft direkt in einer tunesische Touristendisco von 1996 versetzt, mit dem marokkanischen Kollegen Nouamane Belaiachi zusammengetan. Ihr offizieller Fifa-Song „Ulayeh“ ist eine wenig überraschende Selbstoptimierungsnummer, in der es der klassischen Fußballphilosophie folgend darum geht, „immer alles zu geben, auch wenn die Welt an dir zweifelt“. Textauszug: „Feiglinge gewinnen nicht / Höre auf das Herz.“ Wenn sich das Gianni Infantino bloß mal zu Herzen nehmen würde.

Camilo: „Aeropuerto“ (Offizieller Fifa-Song)

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Klassischer Oh-Baby-Sommerhit, wie ihn schon ungefähr tausend Künstler vor dem kolumbianischen Superstar Camilo verfasst haben. Es ist praktisch unmöglich, an diesem schlimm langweiligen Werk auch nur einen Hauch von Originalität herauszulesen. Die erschütternde Durchschnittlichkeit des Liedes konnte freilich nicht verhindern, dass es ein regionaler Hit wurde. Mit dem Lied ist es ist wie (voraussichtlich) mit der katarischen Nationalmannschaft bei der WM: Irgendwer muss auch in der Vorrunde hängenbleiben, sonst können die Stars nicht strahlen.

George Ezra: „Dance All Over Me“ (ZDF-WM-Song)

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ARD, ZDF und Magenta TV befinden sich in einem medialen Dilemma: Sie haben mehrere Hundert Millionen Euro für die Rechte am größten Sportereignis der Welt gezahlt. Sie hoffen, – trotz aller Boykottankündigungen von Kneipenbetreibenden und Zuschauern und Zuschauerinnen – auf das übliche Quotenfeuerwerk, wenn der Ball erst einmal rollt. Doch sie können die Wüsten-WM nicht schrankenlos feiern. Zu grausam sind die Schicksale der toten Bauarbeiter. Zu seltsam und falsch erscheint das Turnier in einem autokratischen Staat, der in einem Radius von 55 Kilometern acht klimatisierte Stadien in den Sand setzen ließ. Also flüchten sie sich in Routine. Dazu gehört auch die Auswahl eines mediokren, niemanden störenden, absolut konsensualen Liedes, mit dem sich die Tageszusammenfassung der WM-Bilder untermalen lässt. Das ZDF entschied sich für George Ezras Dancenummer „Dance All Over Me“. Eine gute Wahl, denn der Song ist so öffentlich-rechtlich, wie ein Song nur sein kann: Er tut niemandem weh.

Nicki Minaj, Malumba & Myriam Fare: „Tukoh Taka“ (Offizieller Fifa-Song)

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US-Rapperin Nicki Minaj dürfte froh sein, dass Youtube die Daumen-runter-Anzeige inzwischen nicht mehr öffentlich anzeigt. Denn sie befindet sich inmitten eines veritablen Shitstorms: Fans werfen ihr in Massen vor, dass sie sich überhaupt am Fifa-Soundtrack für diese WM in Katar beteiligt. Denn nicht wenige Minaj-Fans gehören genau der Zielgruppe an, die im homophoben Katar wegen ihrer Sexualität verfolgt und verurteilt werden. Sie unterstütze Katars „widerliche Ansichten“, heißt es in sozialen Medien. Nicht wenige kritisieren ihre „Doppelmoral“: Einerseits engagiere sich Nicki Minaj gegen Diskriminierung und habe im Sommer 2019 ein Konzert in Saudi Arabien abgesagt. Andererseits ist geplant, dass sie ihren Fifa-Song beim Eröffnungsspiel am 20. November 2022 öffentlich präsentiert. PR über Prinzipien also? Musikalisch ist das Lied zu vernachlässigen. Textauszug: „Tengo tukoh, tukoh taka, tukoh tuh, ta-ta Tukoh tuh, ta-ta, tukoh tuh, ta-ta Tukoh, tukoh taka, tukoh tuh, ta-ta / Tengo tukoh, tukoh taka, tukoh tuh, ta-ta Tukoh tuh, ta-ta, tukoh tuh, ta-ta Tukoh, tukoh taka, tukoh tuh, ta-ta.“

Die Sportfreunde Stiller verzichten auf einen WM-Song

Und wer fehlt? Die Sportfreunde Stiller natürlich (mal abgesehen davon, dass die Sportis in keine Liste mit den „schlimmsten WM-Songs“ gehören). Die Band, die mit „54, 74, 90, 2006″ den ultimativen Fangesang zur WM 2006 in Deutschland beisteuerte, hat in der Tat in diesem Herbst ein neues Album veröffentlicht („Jeder nur ein X“). Doch am musikalischen Soundtrack für die WM in Katar will sie sich nicht beteiligen. „Mit dieser WM können wir uns nicht identifizieren“, sagte Songschreiber und Sänger Peter Brugger. „Sie zeigt die Verrohung des Kapitals. Das ist schon pervers.“

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Auf einen weiteren WM-Song hat freundlicherweise auch Ballermann-Sängerin und Hitlergrüßerin Melanie Müller verzichtet. Ihr Geschäftsmodell bestand lange darin, auf dem Trittbrett fahrend auch noch die letzten Tröpfchen Aufmerksamkeit aus öffentlichen Vorgängen zu quetschen. 2014 versuchte sie, zur Fußball-WM in Brasilien einen Hit zu landen, versenkte mit ihrem WM-Song „Auf geht‘s, Deutschland schießt ein Tor“ aber stattdessen in nur 186 Sekunden die Ehre der hiesigen Tonsetzer- und Videoschnittkunst. Das Werk war auf vielen Ebenen gleichzeitig ein künstlerischer Meniskusriss: akustisch, optisch, grammatikalisch, kostümtechnisch und vom Feeling her. Im Video hüpfte Frau Müller auf dem Rasen herum wie ein Linienrichter bei einem Foul mit offenem Bruch, umtänzelt von einem Brasilianerdarsteller mit Ölhaar und drei attraktiv gemeinten Nichtmusikerinnen, deren Job im Kern darin besteht, ihre nagelneuen Gitarren nicht fallen zu lassen.

Die WM-Historie ist voller großer Hits

Decken wir den Mantel des gnädigen Vergessens über den Popirrtum von Frau Müller. Und erinnern uns stattdessen an frühere WM-Hits, die immerhin zum Teil ihre Zeit überdauert haben und sich bis heute auf Fußballsong-Playlists in aller Welt finden.

Der allererste offizielle WM-Song der Fußballgeschichte stammt aus dem Jahr 1962. Bei der Weltmeisterschaft in Chile trug die (weitgehend vergessene) Band Los Ramblers einen (weitgehend vergessenen) Song namens „El Rock Del Mundial“ vor.

Beim World Cup 1966 in England schließlich (Wembley!) hieß das Lied der Stunde „World Cup Willy“. Skiffle-Legende Lonnie Donegan besang darin das gleichnamige WM-Maskottchen.

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Vier Jahre später, bei der WM 1970 in Mexiko, sang Roberto do Nascimento ein lahmes Liedlein mit dem sachorientierten Titel „Fútbol México 70″, dem in Deutschland kein Ruhm zuteilwurde.

Ganz anders dagegen der offizielle musikalische Beitrag der Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland: Das Lied „Fußball ist unser Leben“, vorgetragen von den glockenhellen Stimmen der erstaunlich haarreichen Hausherren, begründete die unglückliche, aber hochkomische Tradition deutscher Nationalmannschafts-Choräle zu Großturnieren, die Perlen des Genres hervorgebracht hat.

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1978 dagegen, beim hoch umstrittenen Turnier in der Militärdiktatur Argentinien, wurde Filmmusik-Großmeister Ennio Morricone mit einer textlosen Big-Band-Komposition beauftragt, die am Ende den Titel „El Mundial“ trug. Sie war – wie das schambehaftete Turnier insgesamt – schnell vergessen.

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Chefinterpret der WM 1982 in Spanien war Tenorsuperstar Placido Domingo. Sein Schlager, der ebenfalls den Titel „El Mundial“ trug, wurde ein sogenannter Achtungserfolg.

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Dem gnädigen Vergessen anheimgeben dürfen wir auch die Hymne „A Special Kind Of Hero“, die eine gewisse Stephanie Lawrence (jemand?) zur WM 1986 in Mexiko beitrug.

Einen absoluten Superhit landeten dagegen vier Jahre später die italienische Rockarbeiterin Gianna Nannini und Kollege Edoardo Bennato mit dem Mitsingklassiker „Un Estate Italiano“ (Ein italienischer Sommer), der auch als „Notte Magiche“ (Magische Nächte) bekannt wurde. Im Herzen der Deutschen wird das Lied immer einen festen Platz haben, als Soundtrack einer traumhaften WM mit dem dritten Titel als Sahnehäubchen.

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Anders als an den im Finale verschossene Elfmeter von Roberto Baggio bei der WM 1994 in den USA erinnern sich vermutlich die wenigsten an die Begleitmusik des Turniers: „Gloryland“ von Daryl Hall und den Sounds of Blackness war von einem Welthit so weit entfernt wie Holland von der Weltmeisterschaft.

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Bis heute einer der schillerndsten WM-Hits überhaupt wurde dagegen vier Jahre später bei der WM in Frankreich Ricky Martins percussionreicher Latinklassiker „The Cup Of Life“, der bis heute in keiner Fußballhit-Liste fehlen darf. Sage niemand, Bläser könnten aus einer mittelguten Komposition nicht doch noch ein Ereignis machen.

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Zu Ruhm kam damals auch die Elektrohymne „Carnaval de Paris“ von Dario G. So gut wie vergessen ist dagegen der offizielle Song der WM 2002 in Japan und Südkorea. Die Hymne zum Ereignis von Anastacia trug den Namen „Boom“.

Von hier an werden die Ereignisse unübersichtlich. Herbert Grönemeyers „Zeit, Dass Sich Was Dreht“ zur WM 2006 in Deutschland war die offizielle „Hymne“ des Turniers.

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Offizieller „Song“ dagegen war „The Time Of Our Lives“ von Il Divo, featuring Toni Braxton. Nicht, dass sich daran nennenswert viele Menschen erinnern könnten. Zudem machten beim Sommermärchen in Deutschland eine ganze Reihe von Songs Karriere, darunter natürlich „54, 74, 90, 2006″ von den Sportfreunden Stiller:

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2010 bei der WM in Südafrika setzte sich „Waka Waka (This Time For Africa)“ von Shakira früh ab und wurde zu einem der größten Fußballhits aller Zeiten – mit inzwischen 2,3 Milliarden Aufrufen für das offizielle Video bei Youtube.

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Zweitgrößter Hit wurde die Coca-Cola-Promotionshymne „Waving Flag“ von K‘Naan.

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An diese beiden Superhits konnte in den vergangenen Jahren kein WM-Song anknüpfen. Der offizielle Song der WM 2014 mit dem vierten Titel für die deutsche Mannschaft war „We Are One (Ole Ola)“ von Pitbull featuring Jennifer Lopez und Claudia Leitte, der kein großer Ohrwurm war. Offizielle Hymne war „Dar um Jeito (We Will Find a Way)“ von Carlos Santana featuring Wyclef, Avicii, und Alexandre Pires. Überhaupt war in den vergangenen Jahren überwiegend Gruppenarbeit angesagt bei den WM-Songs.

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Bei der WM in Russland 2018, kaum minder umstritten als das zeitgleich vergebene Turnier in Katar, steuerten Nicky Jam, Will Smith und Era Istrefi den offiziellen Titelsong „Live It Up“ bei. Ebenso offiziell war die Hymne zur WM 2018: „Colors“ von Jason Derulo. Bei Elektromusikfreunden ist auch der Titel „Moscow never sleeps“ von DJ Smash unvergessen.

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2018 trat Robbie Williams mit vier Songs bei der WM-Eröffnungsfeier im Moskauer Luschniki-Stadion auf – trotz Kritik. Auch diesmal soll Williams mit von der Partie sein. Als sicher gilt auch, dass Jung Kook, Mitglied der K-Popgruppe BTS, in Katar auftreten wird. Er sei „stolz darauf“, heißt es in einem Tweet der Gruppe BTS.

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