Aufführungen der Sinfonien Gustav Mahlers werden immer mit Spannung erwartet und ziehen besonders dann das Interesse auf sich, wenn sich ein Dirigent mit ihnen bisher rar gemacht hat: Christian Thielemann dirigierte am Sonntag im 7. Sinfoniekonzert der Staatskapelle Mahlers 3. Sinfonie im Spannungsfeld von größter Genauigkeit am Beginn und einer atemberaubenden Steigerung am Schluss.
Dresden. Es verwundert schon, dass Christian Thielemann erst in dieser Spielzeit und nach über fünf Jahren als Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle sich erstmals einiger Werke Gustav Mahlers annimmt. Da er sich hier mit diesem Komponisten bisher derart rar machte, konnte man die Ankündigung zum 7. Sinfoniekonzert der Staatskapelle sogar dahingehend missverstehen, er beträte mit Mahler völliges Neuland. Aber dem ist keineswegs so, denn noch als Chef der Münchner Philharmoniker hatte Thielemann etwa die „Sinfonie der Tausend“ zur hundertsten Wiederkehr ihrer Uraufführung auf die Bühne des Konzertsaals im Gasteig gehoben.
An Raritäten aber wächst das Interesse umso mehr und es war daher nicht verwunderlich, dass die Sächsische Staatsoper gestern zur Aufführung von Gustav Mahlers 3. Sinfonie d-Moll ausverkauft war. Und in der gespannten Erwartung des Publikums war die Neugier darauf zu spüren, wie dem für seine Bruckner-, Wagner- und Strauss-Darbietungen gefeierten Dirigenten die Aufführung dieses sinfonischen Riesen gelingen würde.