So viel Schostakowitsch war nie: Die 13. Internationalen Schostakowitsch-Tage Gohrisch konnten wieder in der Konzertscheune und vor Publikum stattfinden. Eine erfreuliche Bilanz.
Gohrisch. So viel Schostakowitsch war nie. Ein Sonderkonzert am Vorabend der 13. Internationalen Schostakowitsch-Tage Gohrisch, mittendrin "Die Nase" an der Semperoper in Dresden – wer das Angebot komplett in Anspruch genommen hat, dürfte wohl auf glückliche sieben Stunden allein mit Musik des Namensgebers gekommen sein. Darunter auch unerhörte Werke, also Uraufführungen des 1975 verstorbenen Komponisten.
Dass dies auch heute noch und selbst in Moskauer Kriegszeiten möglich ist, scheint erstaunlich. Doch wie schon in den vergangenen Jahren findet das Schostakowitsch-Archiv in unermüdlicher Recherchearbeit immer mal wieder Raritäten oder gar Verschollenes. Auch wenn das Chorlied „Ruhm den Schiffbauern“ 1964 wohl eher ein Gelegenheitsstück gewesen sein dürfte, dessen Noten nur in alten ukrainischen Zeitungen auffindbar waren – just nach dem Überfall Putin erklingt diese Würdigung der Werft von Mykolajiw (wo u.a. das seit Mitte April das Schwarze Meer verseuchende Flaggschiff „Moskwa“ gebaut wurde) in einem besonderen Licht.