Das kurze Unterrichts-Intermezzo sächsischer Musikschulen verdeutlichte nur generelle Probleme. Die Lage der selbstständigen Musikpädagogen wird ein immer drängenderes Thema.
Dresden. Einen Monat lang konnte Armin Adler, Klavierschüler an der privaten Dresdner Musikschule „Maestro“, keinen Unterricht im direkten persönlichen Miteinander genießen. Denn sein Lehrer und Schulgründer Mateusz Czech musste Online-Unterricht per Mikrofon und Kamera probieren. Das mag für Anfänger gerade noch so zumutbar sein, im vierten Unterrichtsjahr bringt es kaum etwas. „Wenn die Internetverbindung nicht optimal ist, hört man sich gegenseitig nicht gut. Fehler fallen kaum auf und sind nur schwer zu korrigieren“, spricht Armin aus Erfahrung.
Mit der Verschärfung der Isolationsvorschriften ab nächster Woche wird er sich wieder auf den Digitalunterricht einstellen müssen, wenn der Kontakt nicht ganz abreißen soll. Er versucht zu akzeptieren, dass es sich also bei der Wiederöffnung der Musikschulen Anfang Dezember nur um ein Intermezzo handelt. Aber schon die Schließung vier Wochen zuvor hat er nicht verstanden.