Seit fast einem Jahr hat die Sächsische Staatskapelle keinen kontinuierlichen Spielbetrieb mehr, seit Monaten dürfen die Musiker nicht einmal mehr gemeinsam in der Semperoper Dresden proben. Einzelne Mitglieder der Staatskapelle klagen nun ihr Recht auf Arbeit vor dem Landesarbeitsgericht in Chemnitz ein.
Dresden.Lange nichts von der Sächsischen Staatskapelle gehört? Am Orchester liegt es nicht, die Musikerinnen und Musiker würden gerne wieder miteinander proben und nach Möglichkeit auch Konzerte geben. Doch zuletzt mussten sie sogar für MDR Kultur geplante Aufzeichnungen absagen. Über die Gründe dafür, die derzeitige Orchestersituation und die Hoffnung auf einen baldigen Neustart haben wir mit Chefdirigent Christian Thielemann sowie mit Holger Grohs vom Orchestervorstand der Kapelle gesprochen.
Beide machen keinen Hehl daraus, wie unzufrieden sie mit dem jetzigen Zustand sind. Bei allem Verständnis für die Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit gebe es durchaus Alternativen für das Orchester. Dringend notwendige Alternativen, so Thielemann, denn die künstlerische Qualität dieses internationalen Spitzenorchesters müsse gewahrt bleiben – und dazu seien gemeinsames Proben und Musizieren nun einmal unabdingbar.