Die diesjährigen 25. Pfingstfestspiele auf Schloss Batzdorf stehen ganz im Zeichen von Goethes „Faust“. Geboten wird laut Ankündigung „Faust in drei Varianten und mit viel verspielter Interpretation“.
Batzdorf. „Schick mir dafür den ,Doktor Faust’ / sobald Dein Kopf ihn ausgebraust!“ schrieb Friedrich Wilhelm Gotter im Sommer des Jahres 1773 an den jungen Goethe, nicht ahnend, dass es noch 33 Jahre brauchen würde, bis es schließlich im Freundesschädel genug gebraust hatte und der Tragödie erster Teil endlich fertiggestellt war, so dass das Werk zur Ostermesse 1808 erscheinen konnte. Ein weiteres Vierteljahrhundert später war das Faustbrausen wieder so stark, dass Goethe im Tagebuch festhalten konnte: „den Hauptzweck verfolgt“; „im Hauptgeschäft vorgerückt“; „am Hauptgeschäft fortgefahren“.
„Der ganze Faust – leicht eingekürzt“ lautet nun der Titel einer szenischen Lesung mit Tom Quaas und Paula Henke sowie Puppen von Tilo Schiemenz, mit der am 2. Juni die diesjährigen 25. Pfingstfestspiele auf Schloss Batzdorf eröffnet werden. Unter der Regie des Schauspielers und Regisseurs Thomas Förster und mit Hilfe des Bühnenbildners Tom Böhm und des Komponisten Peter Andreas soll laut Ankündigung „ein poetischer und in diesem Fall textlastiger Abend entstehen, in dem der Zuschauer sich zurücklehnen kann, um die vielen bekannten Zitate mal wieder zu hören oder neue Texte für sich zu entdecken“. Man darf gespannt sein, was gekürzt wurde. Denn wie so vieles andere stehen auch die Werke Goethes heute auf dem Prüfstand. Die einen halten seine Themen für relevant, können der schwarze Messe auf dem Blocksberg wie auch dem Pakt mit dem Teufel viel abgewinnen, zudem gibt es im Faust ungeschützten Geschlechtsverkehr. Anderen ist das alles sehr suspekt geworden.