Indietronic im Nieselregen
Das Synthie-Pop-Duo Oxo Oho spielte vor der Scheune und gewann rasch das Zutrauen der Umstehenden. Mit Synthesizern, Trompete und Loopstation performen die zwei Berliner die Songs ihrer Platte „Real love bei mir“.
Dresden. Donnerstagstristesse in der Neustadt: Kühle, leichte Feuchte, kaum Menschen um halb Acht nachmittag vor der Scheune. Vor zwei Wochen tobte just hier um diese Zeit dank Tam Tam Combony eine großartige Tanzparty, über zwei Stunden lang steppten wie wild die Bären und Bärinnen (und ihre Böckchen) – heuer herrscht Herbstflaute, wobei der mitteldeutsche Rundwetterbericht ausdrücklich davor warnte, dass noch kein Nachtfrost droht.
Auf dem sogenannten Scheune-Vorplatz, also über den bemalten Betonbänken, da, wo früher der Eingang für Konzerte war, wartete eine kleine schwarze leere Bühne, daneben ein Plakat: „Wir sind die Guten“. Dann plötzlich Bewegung – die Musiker kommen, 13 Leute warten, ein weiteres Dutzend, darunter elf Freundinnen, erobert schnell den Platz, sie müssen feststellen: Die restlichen Tische und Stühle sind bereits feierabendlich wie diebstahlsicher stahlkabelverzurrt, alle suchen den Schutz unter den Schirmen, was anfangs kein Problem ist. Später auch nicht, weil der Niesel erlischt.