Im Dresdner Comedy & Theaterclub präsentierten Constanze Behrends und Melanie Haupt ihr Programm „Brautzillas“ rund um verrückte Hochzeiten und durchgeknallte Bräute. Die beiden Aktricen werfen einen Blick auf Heiratsbräuche in fremden Ländern, stellen aber auch die Grundsatzfrage, nämlich ob wahre Liebe überhaupt einen Trauschein braucht.
Dresden.„Drum prüfe, wer sich ewig bindet, / Ob sich das Herz zum Herzen findet. / Der Wahn ist kurz, die Reu‘ ist lang“, heißt es in Schillers Gedicht „Die Glocke“. In der Tat. Dass halt ein jeder Macken, Ticks und sonstwie von anderen als befremdlich empfundene Eigenschaften hat, führt in vielen Ehen zum Verdruss, der erst in Genörgel, später in Gezänk und am Ende in obsessive Wut umschlägt. Sie, gestern noch die süße Zauberfee, streicht dann patrouillierend wie eine Stasi-Scherge durch die Räume, um beim geringsten Anzeichen einer Fehlleistung, etwa Socken unter der Couch, Vorhaltungen und Verwünschungen auf ihn niedergehen zu lassen. Er, der Traumprinz oder meinethalben das Bärchen von gestern, hört grundsätzlich nicht zu, weil ihn „World of Warcraft“ schon lange mehr interessiert als seine Ehe; außerdem sucht er gerade seine Socken.
Ein kritischer Blick auf die Romantik