Heitere Trauer und Melancholie: noch bis zum 2. September ist die Malerei von Reinhard Springer bei art+form auf der Bautzner Straße zu sehen.
Dresden. Gleich beim Betreten der Galerie art+form bauen sich vor dem Betrachter zwei großformatige Ölbilder auf, die irritieren: Zwei Felsformationen aus dem Werk von Reinhard Springer, der derzeit in der Galerie 45 Arbeiten zum Thema Landschaft ausstellt. Die beiden Bilder wirken stark figürlich, sind aber in der Fantasie entstanden. Aus den bizarren Felsblöcken ragen graue, groteske Schatten hervor, wie Edvard Griegs Trolle, Berggeister der nordischen Landschaft, die Springer so liebt und mit der er seit Beginn seines Malerlebens vertraut ist. Springer betont, dass er vom Figürlichen kommt, von seinen humanen Menschenbildern über Obdachlose, Behinderte und Ausgegrenzte, übrigens in Serien gehalten wie seine Landschaften auch.
Schließlich war Springer auch Musiker (er studierte an der Musikschule Paul Büttner Trompete) und ist mit der nordischen Musik von Grieg bis Sibelius vertraut. Seit 1986 besuchte er in jedem Jahr die Küsten der Ost- und Nordsee und den Norden, Dänemark und Schweden und malte dort vor Ort. Deshalb dominieren in der Ausstellung auch die großformatigen Küstenlandschaften und andere maritime Themen wie Strandgut und Kreidefelsen eher im Kleinen.