Mal abgesehen davon, dass hier Gottes Wort verkündet wird, wartet die Stadtkirche St. Marien und Laurentin in Lauenstein mit allerlei kunsthistorisch wie optisch bemerkenswerten Schätzen auf. Ein Gedicht in Optik (und Klang) ist nicht zuletzt die zweimanualige Orgel mit 19 Registern auf der Westempore.
Lauenstein.1374 bekam die kleine Stadt Lauenstein das Marktrecht, 1464 das Stadtrecht, was 1491 von Herzog Georg den Bärtigen noch einmal bestätigt wurde. Der Ort gedieh, aber am 2. Mai 1594 kam es zu einem verheerenden Stadtbrand bei dem Kirche, Schloss, Rathaus, Schule Brauhaus und 54 Bürgerhäuser ein Opfer der Flammen wurden. Umgehend wurde eine neue Stadt- und Brandordnung erlassen, in der unter anderem verfügt wurde, dass jeder Hausbesitzer samt Freud, Kind und Kegel sowie Gesinde am Sonntag zur Kirche und nicht ins „Brantewein-Hauß, oder sonstige ins Bier- oder Weinhauß“ zu gehen habe. Auch in der Woche musste aus jedem Haus eine Person „es sey Herr oder Frau, Knecht oder Magd, in die Predigt gehen, … damit die Kirche nicht gar so leer bleibet.“ Diese Auflagen überraschen, lebte man doch eigentlich noch nicht in einer Zeit wie heute, wo der durchschnittliche Mann dreimal in seinem Leben in die Kirche geht, wobei er in zwei Fällen getragen und in einem Fall gezerrt wird. Okay, es gibt natürlich noch all die vielen Fußballfans, die in die Kirche gehen, um beim stillen Gebet zu sprechen: „Lieber Gott: Du hast meinen Lieblingsschauspieler Peter Falk zu Dir genommen. Du hast meine Lieblingssängerin Amy Winehouse zu Dir genommen. Du hast meinen Lieblingskomiker Loriot zu Dir genommen. Hiermit teile ich Dir mit, dass meine Lieblingsmannschaft Bayern München ist!“
© Quelle: heimatgeschichte DNN lauenstein