Bis 5. September stellen die 27 diesjährigen Diplomandinnen und Diplomanden des Studiengangs Bildende Kunst der HfBK im Oktogon sowie in den angrenzenden Ateliers ihre Abschlussarbeiten vor.
Dresden."noch nichts" steht mit schwarzem Edding auf einem Zettel an einer der Ateliertüren der Dresdner Hochschule für Bildende Künste. Was sich wie ein ironischer Kommentar auf möglicherweise unabgeschlossene, vielleicht noch unausgegorene Werke im Raum dahinter liest, trifft indessen nicht auf einen Gutteil der Abschlussarbeiten in der diesjährigen Diplomausstellung des Studiengangs Bildende Kunst der HfBK zu. Gerade die versammelten Skulpturen und Objekte, einige Installationen sowie ausgewählte Gemälde der Abschlussausstellung zeigen die intensive Auseinandersetzung mit künstlerischen Traditionen, ohne diese zu reproduzieren, bemühen sich um inhaltliche wie materielle Neubestimmungen und schaffen ebenso formal überzeugende wie inhaltlich kluge Kommentare auf eine brüchige Gegenwart.
Skulptur, Plastik und Objektkunst sprechen uns direkter, weil unmittelbar körperlicher an als jede andere Kunstform. Gleichwohl fristen die Raumkünste in Ausstellungswesen, Kunstbetrieb und Museen häufig ein unterbelichtetes Dasein. Vielfach galt Malerei als die leichter zugängliche, beim Publikum beliebtere und am Kunstmarkt mit deutlich höheren Preisen goutierte Kunstform, zum Teil bis heute. Umso interessanter ist es, beim Rundgang durch die Ausstellungsräume des Oktogon der HfBK am Georg-Treu-Platz sowie durch die angrenzenden Arbeitsräume zu beobachten, welch assoziationsreiche, sensible und dabei gestalterisch klare Raumkunst-Werke einige Absolventinnen und Absolventen geschaffen haben.