Im Sommer 2020 stand die Theaterruine St. Pauli politisch auf der Kippe – spielte aber dennoch ohne Säcke voller Sondergeld heldenhaft durch und rettete statt diverser Profis den Dresdner Theatersommer. Nun folgt der echte Neustart 2021. Oder?
Dresden.Es wäre arger Kulturfrevel gewesen, wenn nach dem drögen Dresden Kultursommer 2020 hier Sense gewesen wäre. Denn just da hatte sich die Theaterruine St. Pauli den inoffiziellen Kulturmeistertitel der Landeshauptstadt spielend verdient und ohne jedwede Sonderförderung zumindest von Juni bis Oktober durchgespielt, während manche andere Institution nun schon nahezu 16 Monate verschwunden scheint.
Bekanntlich wurde dem Verein der Mietvertrag gekündigt und die Betreibung seitens des Kulturamtes neu ausgeschrieben. Ende November beriet die Jury, besetzt mit Vertretern des Kulturamts, des Kulturausschusses, des Stadtbezirksbeirates Dresden-Neustadt und der Stesad GmbH als Vermieter, über vier Konzepte in der Endrunde. Zwei der Konzepte kamen aus der Ruine selbst – eins sogar überraschend als gemeinsames Konzept mit dem Societaetstheater.