Dresdner Vereine kritisieren Stadt und setzen eigene Akzente
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Das Kunstraum- und Atelierprojekt Geh8 e.V. an der Gehestraße.
© Quelle: Stephan Lohse/Archiv
Dresden. Mehrere Dresdner Kulturvereine haben gestern zum wiederholten Mal auf die immer ärgere Raumnot verwiesen, die in der Stadt vor allem bildende Künstler trifft. „Die Räume in Dresden für Kunst und Kultur abseits der Hochkultur sind bedroht“, teilte der Verein Tagträumer Kulturförderung Dresden mit. In diesem Zusammenhang wurde erwähnt, dass auch der Besitzer des sogenannten Wächterhauses am Emerich-Ambros-Ufer 42 angekündigt habe, „an den Höchstbietenden zu verkaufen“. Große Areale, die bislang vor allem von Künstlern für Atelierräume genutzt wurden, wie das Gelände an der Lößnitzstraße 17, stehen bereits nicht mehr zur Verfügung. „Die Raumsituation erscheint uns aussichtslos, es bestehen sogar die Überlegungen, es der Ostrale gleich zu tun und mit dem Verein nach Halle oder Leipzig umzuziehen“, sagte Vorstandsmitglied Camillo Gulde laut Mitteilung.
Der damit verbundenen Kritik an Stadtentwicklung und Kulturförderung in Dresden schlossen sich auch die Vereine Konglomerat, Elixir, GEH8 Kunstraum und Ateliers, das LackStreicheKleber-Festival sowie das Kollektiv Think Tank Music Dresden an. Die Vereine wollen mit eigener Initiative gegensteuern und haben eine Kampagne für Gemeinwohlräume in Dresden ins Leben gerufen. Am Donnerstag wird von 16 bis 20 Uhr zu einer Diskussion in Rosenwerk (Jagdweg 1-3) eingeladen, die unter dem Titel „Zukunftsschutzgebiete“ firmiert. Das zentrale Anliegen dabei ist, dem von der Stadt artikulierten Willen – weg vom Grundstücksverkauf per Höchstgebot, hin zu nachhaltiger Flächenvorsorge – entsprechende Taten folgen zu lassen und ganz konkrete Projekte auf den Weg zu bringen.
Von Torsten Klaus
DNN