Der Dresdner Ratsschatz ist seit Ende des Zweiten Weltkriegs verschollen. Bisher sind nur fünf der mehr als 60 Teile wieder aufgetaucht und - nun kehrt aus den USA ein Schützenschild zurück, der an die Tradition des Vogelschießens erinnert.
Dresden. Das Ratssilber war wie der Ratsschatz einst der Stolz der Stadt Dresden. 1888 gelangte beides in die Obhut der städtischen Sammlungen, war dann Teil der Dauerausstellung im 1891 gegründeten Stadtmuseum, wurde zuletzt aber im Rathaus präsentiert, um schließlich in dessen Keller eingelagert zu werden. Den Bombenangriff 1945 überstand das Ratssilber, um kurz nach der Kapitulation des Dritten Reiches doch zu verschwinden.
Nun nahmen sich „die Russen“ nach ihrem Sieg über das NS-Regime zwar vieles, ob nun Uhren, Fahrräder und nicht zu knapp Kunstschätze, aber der Diebstahl des rund 60 Teile umfassenden Ratssilbers ging nicht auf ihre Kappe. Das bezeugt zum einen ein Eintrag in einem Tagebuch eines Kommissars einer Trophäenkommission der Roten Armee, der am 10. Mai 1945 notierte, dass ein Kollege im Keller des Dresdner Rathauses aufgebrochene Kisten gefunden habe, zum anderen die Tatsache, dass hier und da Teile des Dresdner Ratsschatzes auftauchten – und zwar auf Auktionen und in Museen im Westen.