Kunsthändler Hildebrand Gurlitt kaufte das Blatt „4. Szene der Lachnerrolle“ einst beim Verleger Henri Hinrichsen, der seine Familie aber nicht mehr in die Emigration retten konnte. Nun wurde die Zeichnung an seine Nachfahren zurückgegeben.
Dresden. Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) restituieren die Zeichnung „4. Szene der Lachnerrolle“ aus dem Kupferstich-Kabinett. Die Federzeichnung auf Pauspapier wurde an die Nachfahren von Henri Hinrichsen (1868–1942) übergeben, teilten die SKD am Dienstag mit.
„Sie stellt in nahezu genauer Entsprechung die 4. Szene einer Bildrolle dar, die der Künstler Moritz von Schwind (1804–1871) 1862 für seinen Freund Franz Lachner (1803–1890), Hofkapellmeister in München, anlässlich seines im vorausgegangenen Jahr gefeierten 25. Dienstjubiläums zeichnete“, hieß es weiter. Diese Rolle befinde sich seit 1930 in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München. Bei der restituierten Zeichnung handelt es sich laut SKD um „Lachners Liebesleben. (Das 4. Stück der Lachnerrolle.)” und damit um jenes Blatt, das 1912 als eigenhändige Nachzeichnung Schwinds auf einer Auktion des Kunstantiquariats C. G. Boerner in Leipzig versteigert wurde. Dort erwarb es der in Leipzig lebende jüdische Verleger Henri Hinrichsen (Verlag C. F. Peters).