Zum 100. Geburtstag von Joseph Beuys zeigt das Dresdner Kupferstich-Kabinett in der Schau „Beuys zum Geburtstag. Linie zu Linie – Blatt um Blatt“ erstmals Werke aus seinem Familienbesitz.
Dresden. Denkt man an Beuys, fragt man sich: was eigentlich ist Kunst? Was erwarten wir von ihr? Soll sie schön sein – oder provozierend? Seitdem es Kunst gibt, wird darum gestritten. Und wahrscheinlich ergibt sich mit jeder Antwort eine weitere Frage. Beuys’ Werke zu sehen, ist vergleichbar mit einer Abenteuerfahrt: man weiß nie, wo man landet. Antworten auf dieser Reise muss jeder für sich selbst finden. Der Künstler gibt uns dabei mit seinen Arbeiten und Selbstzeugnissen lediglich Hinweise und Fingerzeige. Verstehen und Missverstehen sind dem um Erkenntnis Bemühten stetige Weggefährten.
Programmatisch hat Umberto Eco den Begriff des „offenen Kunstwerks“ geprägt und damit zum Ausdruck gebracht, dass aus dem Betrachten von Kunst nicht nur eine „richtige“, sondern mehrere mögliche Deutungen entstehen können. Dies erlaubt ein assoziatives Herangehen. Fragen Sie einfach: Was sehe ich? Kunst wird dadurch zugänglich(er).