Am Sonntag ging das Moritzburgfestival mit einem Abschlusskonzert auf der Nordterasse des Schlosses zu Ende. Das Streichoktett eröffnete den letzten Konzertabend mit Bartholdys op. 20.
Moritzburg.Abschlusskonzert des Moritzburg Festivals auf der Nordterasse des Schlosses: Mit den ersten Takten des Streichoktetts op. 20 von Felix Mendelssohn Bartholdy strebten sie wieder hinauf in höchste Höhen und das diesmal besonders energisch, besonders ungestüm. Da hielten alle den Atem an. Der Geiger Chad Hoopes riss seine Streicherkollegen anfeuernd mit, so wie man es auch hier nicht in jedem Jahr erlebt. Dass die anderen – Kevin Zhu, Mira Wang und Kai Vogler (V), Karolina Errera und Matthew Lipman (Va) sowie die Cellisten Marie-Elisabeth Hecker und Santiago Cañón-Valencia – am Ende den jubelnden Schlussbeifall immer wieder auf ihren Primarius lenkten, war nur allzu berechtigt. Wieder einmal bewahrheitete es sich, dass man Mendelssohn eben nicht glatt poliert spielen darf, will man ihm und gerade dem genialen Oktett gerecht werden. Er muss von innen heraus erkundet werden, mit Hingabe fürs Detail, aber auch den großen Klangrausch. Und das taten die Interpreten ohne Einschränkungen.
Der großen, aber nicht spannungslosen Ruhe des Andante stand die flirrende, geisterhafte Leichtigkeit des Scherzo gegenüber, alles differenziert und expressiv. Für das von einer Fuge geprägte Finale hatte das Ensemble einen energisch-großen Ton bereit und vor allem die von Chad Hoopes ausgehende Vitalität. Es war kein Wunder, dass man ob der hinreißenden Wirkung der Interpretation zu einer guten Moritzburger Sitte zurückkehrte und den Schlusssatz wiederholte.