Der Stadtrat will am Donnerstag die Modernisierungs- und Nutzungskonzeption für den ehemaligen Kasernen-Ostflügel des Festspielhauses Hellerau beschließen. Die Vorgeschichte des Geländes – in der Nazizeit war hier eine „Polizei-Waffen-Schule“ eingerichtet – soll erforscht werden.
Dresden.Linken-Stadtrat Tilo Wirtz hat einen beachtlichen Stapel Bücher und anderes Forschungsmaterial vor sich aufgebaut. Die Quellen enthalten Hinweise auf die Nutzung des Festspielhauses Hellerau als „Polizei-Waffen-Schule“ in den Jahren 1938-1945, eine von vier im „Reich“. „Seit zehn Jahren sträuben sich mir die Haare, wie dieses Geschichtskapitel bagatellisiert wird“, erklärt Wirtz seinen Forschungseifer. Unterstützt wird er von der Historikerin Esther Ludwig, die seit eineinhalb Jahren ebenfalls ehrenamtlich recherchiert.
Aktueller Anlass ist ein vom Ausschuss für Bau und Stadtentwicklung bereits einstimmig gebilligter Ergänzungsantrag der Linken, diesen Abschnitt der Hellerau-Geschichte wissenschaftlich aufzuarbeiten. Er ist der Vorlage einer Modernisierungs- und Nutzungskonzeption für den ehemaligen Kasernen-Ostflügel angefügt, die am bevorstehenden Donnerstag vom Stadtrat beschlossen werden soll.