Der langerwartete „Macbeth“ zog im Staatsschauspiel Dresden alle Register
Regisseur und Schauspieler Christian Friedel bringt „Macbeth“als Psychogramm eines beratungsresistenten Despoten, das nirgends plump auf die Tyrannen unserer Gegenwart anspielen muss, um den Stoff zeitgemäß erscheinen zu lassen.
Endlich feiert im Schauspielhaus Dresden der eigentlich schon für März 2020 geplante „Macbeth“ Premiere. Christian Friedel, der Regie führt und auch die Hauptrolle übernimmt, holt in einem furiosen Theaterabend alles aus der Vorlage raus und macht seinen „Macbeth“ zu einem kurzweiligen und bombastischen Thriller.
Dresden.Schwer zu sagen, wer am Ende dieses furiosen Theaterabends mehr in den Seilen hing – das vielköpfige Ensemble, allen voran die zwanzig Tänzer? Regisseur und Hauptdarsteller Christian Friedel, der rund drei Stunden Schwerstarbeit leistet? Oder gar das Publikum, das im Lauf des Abends gründlich in den Schwitzkasten genommen, aufgemischt und geblendet, dabei aber durchweg famos unterhalten wird?