Dieses Gemälde von Max Slevogt entstand 1914 und hieß im Original „Negerjunge Mursi“. Es ist eines der Bilder, die die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden umbenannt haben. Über die Gründe sprachen wir mit Generaldirektorin Marion Ackermann.
Dresden.Susu schaut dem Betrachter direkt entgegen. Sie ist eine dunkelhäutige Frau. Als Otto Dix den Druck schuf, betitelte er ihn einfach mit ihrem Namen. Später tauchte in der von Museumsmitarbeitern erstellten Beschreibung des Bildes, irgendwann in den 1970ern, ein Begriff auf, der wie aus der Zeit gefallen scheint: Negerkind. Er wird in der DDR damals wohl kaum rassistisch wertend gewesen sein, so viel gnädige Interpretation sei erlaubt. Heute aber sehen die Dinge doch deutlich anders aus.
Das N-Wort also, das einst zur Wiedererkennbarkeit des Kunstwerks im Inventar des Museums dienen sollte, aber gerade bei „Susu“ nie notwendig war. Dass dieser Zusatz mittlerweile wieder getilgt wurde, ist naheliegend. Skandalös ist es nicht. Auch wenn das der sächsische AfD-Abgeordnete Thomas Kirste anders sieht, dessen Kleine Anfrage die Antwort zutage brachte, dass die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) bislang 143 Werktitel wegen rassistischen oder diskriminierenden Inhalten umbenannt haben. Kirste hatte daraufhin von „linker Bilderstürmerei“ gesprochen.