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Drama von iranischem Oscargewinner

Moralisch verzwickt: Asghar Farhadis Film „A Hero“

Er ringt um seine Ehre: Amir Jadidi als Rahim in einer Szene des Films „A Hero“.

Er ringt um seine Ehre: Amir Jadidi als Rahim in einer Szene des Films „A Hero“.

Rahim sitzt im Knast, weil er das von seinem Ex-Schwager Bahram gepumpte Geld nicht zurückzahlen konnte. Als seine Freundin Farkhondeh eine Handtasche mit Goldmünzen findet, scheint ihm das Glück zu winken. Mit dem Erlös für die Münzen könnte er einen Großteil seiner Schulden begleichen, käme womöglich früher frei und könnte Farkhondeh endlich heiraten.

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Während zweier Tage Hafturlaub will er alles in die Wege leiten. Doch ihn überkommen Gewissensbisse. Auf seine Aushänge hin meldet sich schließlich eine Frau, die die Tasche bei Rahims Schwester abholt. Die Gefängnisleitung, die von Missständen ablenken will, hängt den Fall gleich an die große Glocke. Zunächst wird Rahim als Musterhäftling und moralisches Vorbild gefeiert. Doch dann tauchen besonders in sozialen Medien Gerüchte auf, die Zweifel an der vermeintlich selbstlosen Tat säen. Und die Taschenabholerin ist einfach nicht auffindbar.

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Asghar Farhadi ist ein Meister hochkomplexer Dramen. Das beweist er hier einmal mehr. Und wie schon in seinen Oscar­ge­win­nern „Nader und Simin“ (2011) und „The Salesman“ (2016) gewährt auch sein neuer Film dem Publikum aufschlussreiche Einblicke in die iranische Gesellschaft. Dabei erschafft der Regisseur einmal mehr facettenreiche, ambivalente Charaktere.

Jede Figur hat nachvollziehbare Gründe für ihr Handeln. Sogar der störrische und äußerst schlecht auf Rahim zu sprechende Bahram ist kein eindimensionaler „Schurke“.

„A Hero“, Regie: Ashgar Farhadi, mit Amir Jadidi, Mohsen Tanabandeh, Sahar Goldoust, 127 Minuten, FSK 12

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