Alles nur geklaut? Entscheidung im endlosen Rechtsstreit zwischen Kraftwerk und Moses P.
Es geht um Sekunden: Die Band Kraftwerk (hier bei einem Auftritt 2019 in Prag) wurde nicht gefragt, als Moses Pelham 1997 ein Sample aus ihrem Musikstück „Metall auf Metall“ für einen Song verwendete. Am Donnerstag will der Bundesgerichtshof seine Entscheidung in der Rechtssache bekannt geben.
Seit 24 Jahren prozessiert die Elektroband Kraftwerk gegen Hip-Hop-Macher Moses Pelham wegen dessen Verwendung eines winzigen Musiksamples. Am Donnerstag gibt der Bundesgerichtshof seine jüngste Entscheidung dazu bekannt. Mit der Verwendung von KI drohen der Musikindustrie unterdessen neue Probleme – und Chancen.
Der Ähnlichkeit springt einem auch heute, 26 Jahre nach Veröffentlichung des Musikstücks, nicht gleich ins Ohr. In Moses Pelhams Produktion des Hip-Hop-Tracks „Nur mir“ erklingt als Tanzgrundierung wieder und wieder ein klirrender Rhythmus. „Nur mir“ ist ein Beziehungssong, die Liebe darin ist kalt, der Rhythmus auch. Pelham hat ihn für seine Künstlerin Sabrina Setlur wegen ebendieser Kälte von Kraftwerks „Metall auf Metall“ gezogen – einem Elektrotrack von deren Album „Trans Europa Express“ (1977), der nach Zugrädern auf Schienen klingt, der musikalischen Entsprechung einer Eisenbahnfahrt: „tschi-tschi tschacka bumm cha“, oder so.