Helena Zengel geht bei Golden Globes leer aus – Preise für „Nomadland“ und „Borat“
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Die zwölfjährige Deutsche Helena Zengel wartet auf die Bekanntgabe der Preisträger der Golden Globe Awards 2021.
© Quelle: Magdalena Höfner/magdalena hoef
Beverly Hills. Die deutsche Golden-Globes-Hoffnung Helena Zengel ist bei der Preisverleihung in der Nacht zu Montag leer ausgegangen. Die zwölfjährige Berliner Schülerin musste sich in der Filmkategorie beste Nebendarstellerin Hollywoodstar Jodie Foster geschlagen geben – die wurde für ihre Rolle in „The Mauritanian“ ausgezeichnet.
Zu den großen Gewinnern des Abend zählte das Roadmovie „Nomadland“ von Regisseurin Chloé Zhao: Es gewann den Golden Globe als bestes Filmdrama. Zhao holte auch die Regietrophäe, erst als zweite Frau in der langen Geschichte der Golden Globes.
In der Komödiensparte siegte die bissige Satire „Borat Subsequent Moviefilm“ mit dem britischen Komiker Sacha Baron Cohen, der auch den Globe als bester Hauptdarsteller in einer Komödie erhielt. Wie schon 2006 war der Brite durch die USA gereist, kam mit Menschen ins Gespräch und verwickelte sie in mitunter komische oder auch entlarvende Situationen. Sein erster „Borat“-Auftritt hatte ihm ebenfalls die Trophäe eingebracht.
Helena Zengel fieberte in Berlin mit
Helena Zengel hatte während der Gala im schwarzen Kleid und mit schwarzem Hut in Berlin mitgefiebert. In dem Western „Neues aus der Welt“ spielte die Schülerin an der Seite von Oscarpreisträger Tom Hanks ein verwaistes Mädchen, das von einem indigenen Volk großgezogen wurde. Unter der Regie von Paul Greengrass gab Zengel ihr englischsprachiges Debüt. Die Rolle brachte ihr in Hollywood viel Aufmerksamkeit ein. Der Jungstar hatte vor zwei Jahren mit dem deutschen Film „Systemsprenger“ den ersten großen Erfolg.
Zengel musste Jodie Foster den Vortritt lassen. Die zweifache Oscargewinnerin zeigte sich überrascht über die Ehrung: „Ich bin ein bisschen sprachlos. Ich habe nie erwartet, wieder hier zu sein“, sagte Foster.
Auch für die zweite deutsche Golden-Globes-Hoffnung lief es nicht besser: Die Netflix-Produktion „Unorthodox“ der deutschen Regisseurin Maria Schrader war als beste Miniserie im Rennen, hatte aber gegen „The Queen‘s Gambit“ das Nachsehen.
Chadwick Boseman posthum geehrt
Die Golden Globes, nach den Oscars Hollywoods wichtigste Filmpreise, wurden in Beverly Hills und New York zum 78. Mal vergeben. Wegen der Corona-Pandemie lief die Gala diesmal weitgehend virtuell ab, die Nominierten wurden von Standorten in aller Welt zugeschaltet. Die Komikerinnen Tina Fey und Amy Poehler moderierten die Zeremonie von getrennten Bühnen in Kalifornien und New York aus.
US-Schauspielerin und Sängerin Andra Day (36), die in „The United States vs. Billie Holiday“ die Jazzsängerin Billie Holiday verkörpert, wurde zur besten Dramadarstellerin gekürt. In der Männerriege wurde Chadwick Boseman posthum für seine letzte Rolle in dem Jazzdrama „Ma Rainey’s Black Bottom“ ausgezeichnet. Boseman war im vergangenen August im Alter von 43 Jahren an Krebs gestorben.
In der Kategorie „Bester nicht-englischsprachiger Film“ gewann das Familiendrama „Minari“ von US-Regisseur Lee Isaac Chung (42), der darin seine eigenen Erfahrungen als Kind koreanischer Einwanderer im ländlichen US-Staat Arkansas einbringt. Mit „Minari“, hauptsächlich in koreanischer Sprache gedreht, waren unter anderem Filme aus Italien, Frankreich und Dänemark im Rennen.
Golden Globes: Die wichtigsten Preisträger im Überblick
- Bestes Filmdrama – „Nomadland“
- Beste Komödie/Musical – „Borat Subsequent Moviefilm“
- Beste Regie – Chloé Zhao („Nomadland“)
- Bester Schauspieler Filmdrama – Chadwick Boseman („Ma Rainey’s Black Bottom“)
- Beste Schauspielerin Filmdrama – Andra Day („The United States vs. Billie Holiday“)
- Bester Schauspieler Komödie/Musical – Sacha Baron Cohen („Borat Subsequent Moviefilm“)
- Beste Schauspielerin Komödie/Musical – Rosamund Pike („I Care a Lot“)
- Bester Nebendarsteller – Daniel Kaluuya („Judas and the Black Messiah“)
- Beste Nebendarstellerin – Jodie Foster („The Mauritanian“)
- Bester nicht-englischsprachiger Film – „Minari“ (USA)
RND/seb/dpa