Drachen, Schwerter, Zauberer

Die Streamingdienste im zweiten Halbjahr setzen auf Fantasy

Keine Königin, wo ein König möglich wäre: Prinzessin Rhaenyra (Emma D'Arcy) hat den höchsten Anspruch auf den Thron von Westeros, ihr Halbbruder Daemon (Matt Smith) macht ihn ihr streitig, Szene aus der „Game of Thrones“-Nachfolgeserie „House of The Dragon“, die am 22. August bei Wow und Sky Q startet.

Keine Königin, wo ein König möglich wäre: Prinzessin Rhaenyra (Emma D'Arcy) hat den höchsten Anspruch auf den Thron von Westeros, ihr Halbbruder Daemon (Matt Smith) macht ihn ihr streitig, Szene aus der „Game of Thrones“-Nachfolgeserie „House of The Dragon“, die am 22. August bei Wow und Sky Q startet.

Die zweite Hälfte des Streamingjahrs 2022 wird ziemlich fantastisch, soviel steht fest. Freunde der Fantasy – in den ersten sieben Monaten eher sträflich vernachlässigt – werden – auf Drachen kommt raus – auf ihre Kosten kommen.

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Der Fantasyreigen startet mit der Rückkehr nach Westeros

Den Auftakt macht am 22. August „House of The Dragon“. Bei Sky Q und Wow geht es zurück nach Westeros, wo wir zuletzt in „Game of Thrones“ dem Eisernen Thron beim Geschmolzenwerden zusehen durften. Unter dem Racheninferno des Drachen Drogon wurde das martialische Klingenmöbel für immer unbenutzbar gemacht. Dann verschwand auch das schöne schwarze Biest für immer.

Für alle die, die inzwischen akzeptiert haben, dass Bran Stark am Ende der Serie der Babbo von George R. R. Martins Fantasykontinent war, dass unsere liebste Herrschergestalt Daenerys Targaryen am Ende unfasslicher Mühen in Rekordzeit dem Targaryen-Wahnsinn anheim fiel, dass der geläuterte Schurke Jaime Lennister völlig gegen alle Herzenslogik und jedes Drehbuchgesetz zu seiner bösen Schwester nach Königsmund zurückging, statt an der Seite der stattlichen Ritterin Brienne von Tarth unter den Lebenden zu bleiben – kurz – wer all den Kokolores geschluckt hat, den uns die Serienmacher Benioff und Weiss 2019 in der achten und letzten Staffel der bis dato „besten Serie aller Zeiten“ zumuteten und dennoch weiterhin Fan dieses komplexen Kosmos ist, der freut sich auf das Prequel wie Drache Drogon auf eine selbst gebratene Schafherde.

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Das ungefähr zwei bis drei Jahrhunderte vor den Ereignissen der Mutterserie spielende Spektakel „House of The Dragon“ erzählt, wie die noch junge Dynastie der Targaryens aus Geschwisterhass in einen Bürgerkrieg gerät. Emma D‘Arcy spielt die Thronerbin Rhaenyra, die Erstgeborene des Königs Viserys (Paddy Considine), die von ihrem jüngeren Halbbruder Aegon II. (Tom Glynn-Carney) zum „Tanz der Drachen“ herausgefordert wird. Ein blutiger Tanz, den die Bewohner der sieben Königslande mittanzen müssen.

Showrunner und Drehbuchautor ist Ryan Condal („Colony“) – angeblich erfolgte die Stoffentwicklung „in enger Absprache mit Schriftsteller George R. R. Martin, der gerade erst ein weiteres „GoT“-Spinoff um Publikumsliebling Jon Snow bekanntgab. „Snow“ soll es heißen. Der vorletzte „Lied von Eis und Feuer“-Roman (die literarischen Vorlagen zu „Game of Thrones“) lässt derweil weiter auf sich warten.

In „Die Ringe der Macht“ taucht man tief in Mittelerdes Vergangenheit

Nur zehn Tage später geht es bei Amazon Prime Video in der ersten Staffel von „Die Ringe der Macht“ tief in die Vergangenheit von Mittelerde – rund ein Jahrtausend vor die Ereignisse der „Herr der Ringe“-Trilogie, die Peter Jackson so eindrucksvoll verfilmt hatte. Man fröstelte damals, als die wehmütige Frauenstimme zu Beginn des ersten Films aus dem Off ertönte, so als spräche hier die vom Wissen um die Vergänglichkeit erschöpfte Weisheit höchstselbst: „Vieles was einst war, ist verloren, da niemand mehr lebt, der sich erinnert“, raunte da die unsichtbare Elbenerzählerin Galadriel, während vor unseren Augen die Heere der Orks und der Elben-Menschen-Allianz aufmarschierten und man Zeuge jener „verlorenen“ Ereignisse wurde. Es war das Gefecht am Fuß des Schicksalsberges, in dem Sauron, der dunkle Herrscher seinen Ring und – erstmals – seine Macht verlor.

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Das war der Tag, an dem der willensstarke „eine Ring“ seine Reise begann und die Macht des finsteren Sauron für ein Jahrtausend zerfiel. Eine Ewigkeit, die nur eine lange Gnadenfrist war. Geschmeide und Teufel kehrten zurück, wie wir aus J. R. R. Tolkiens Büchern respektive aus den Filmen wissen. Nun wird jene Zeit genauer unter die Lupe genommen werden, als die Ringe geschmiedet wurden, als der „eine Ring“ an Isildur ging und der König von Gondor in seinen Bann geriet.

Viel wurde bislang nicht bekannt über die Handlung von „Die Ringe der Macht“, in dem Morfydd Clark („Dracula“) als Galadriel zu sehen ist, Robert Aramayo, der junge Eddard Stark aus „Game of Thrones“, den Elrond spielt und Max Baldry („Years and Years“) den Menschenkönig Isildur. Die Einbindung von Tolkien Estate und Tolkien Trust, dürfte dafür sorgen, dass mit dem Erbe des Schriftstellers sorgfältig umgegangen wird. Aber man soll eine Serie – siehe „Game of Thrones“ – nicht vor der letzten Staffel loben.

Auch Lyra Listenreich soll noch 2022 zurückkehren

Gewartet wird auch auf Lyra Belacqua (Dafne Keen) alias Lyra Listenreich, dieses wilde Gör aus einem dem unseren sehr ähnlichen Paralleluniversum, in dem die Dämonen genannten Seelen der Menschen in Tiergestalt neben ihnen einhergehen. Lyra lauschte, wo sie nicht sollte, und hörte merkwürdige Gerüchte um eine Substanz namens „Staub“, über eine schimmernde Stadt hinter den Polarlichtern. Die dritte und letzte Staffel von „His Dark Materials“ hatten wir uns schon für den vergangenen Advent erhofft.

In Lyras heiß geliebten Oxford verschwanden plötzlich Kinder, eines Tages auch ihr bester Freund Roger. Mit Flussnomaden und der Hilfe eines Alethiometers, eines orakelnden Kompasses, folgte sie seiner Fährte, und kam grauenvollen Experimenten auf die Spur. Ihr Vater (James McAvoy) und ihre Mutter (Ruth Wilson), er im Dienst der Wissenschaft, sie im Dienst der Kirche, trennten die Kinder von ihren Dämonen. Um kosmische Modelle zu beweisen.

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Und jetzt taumelt die Schwindel erregende Vision des Autors Philip Pullman, einer der der ungewöhnlichsten Fantasywürfe seit Tolkiens Ringsaga, mit der finstersten Höllenfahrt seit Dichtergedenken auf ihr Ende zu. Wann genau es zurückgeht zu Hexen, Engeln, Eisbärenkriegern, Libellenrittern und Klippenalpen, ist immer noch offen, das Produktionshaus HBO hat dem Streamingdienst Wow (ehemals Sky) noch kein Datum genannt. Gemunkelt wurde, dass der Dreistaffelkampf um den Himmel und alle Welten sich auch noch in diesem (späteren) Sommer entscheiden könnte.

Gott stirbt übrigens auch in „His Dark Materials“. Jedenfalls starb er in den Büchern. Ein angstvoller Greis, der nichts mehr zu sagen hatte in Engelhausen. Der aus einer Sänfte fiel und in einem Nebensatz Pullmans verpuffte. Womöglich war das und die Kirche, die sich in Lyras Welt überaus faschistoid gebärdet, Grund dafür, dass die geplanten Kinoverfilmungen Hollywoods in den Nullerjahren nie über den ersten Roman „Der Goldene Kompass“ (2004) hinauskamen.

Wie geht es weiter mit Philo und Vignette?

Feen, Zentauren, Trolle – das klingt nach klassischem Fantasystoff. Die Serie „Carnival Row“ von Travis Beacham und René Echevarria ist aber viel mehr: Es herrscht eine Art Fantasyweltkrieg, und in der viktorianisch anmutenden Menschenstadt The Burgue kommen immer mehr nicht menschliche Geflüchtete an, die vom mörderischen „Pakt“ aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Sie landen im Stadtteil Carnival Row und sind schlecht gelitten, denn im Parlament machen Politiker Stimmung gegen die fabelwesenhaften Migranten. Kennt man das von irgendwoher?

Gleichzeitig trieb in der ersten Staffel ein wahrhaft unheimlicher Serienmörder sein Unwesen, was der Politfantasy mehr als einen Hauch „Ripper Street“ verlieh. „Carnival Row“ verbindet Steampunk mit Thriller und Märchenstund‘ – und auf die Fortsetzung dieser äußerst gelungenen Mischung wartet man nun schon geschlagene drei Jahre.

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Mit der Besetzung – Fee Vignette (Cara Delevigne) und Polizist (und Feen-Halbblut) Philo (Orlando „Legolas“ Bloom) – hatte Amazon Prime auch noch in die Promikiste gegriffen. Am Ende war Philo zu Vignette ins Ghetto gezogen. Wie sich dessen Bewohner gegen Fremdenhass und Willkür zur Wehr setzen? 2022 soll man das jetzt endlich erleben dürfen, aber auch Prime Video hat noch keinen Starttag vermeldet. Nur dass die zweite Staffel in zwei Teile gespalten werden soll, sickerte durch. Keine gute Nachricht für Marathonbinger.

„Blood Origin“ - Im „Witcher“-Reich vor langer Zeit

Noch weiter zurück in die Vergangenheit als bei „House of The Dragon“ und „Die Ringe der Macht“ geht es bei „Witcher: Blood Origin“, der Serie um den Hexer Geralt von Riva (Henry Cavill), dem Titelheld der Fantasyserie nach den Romanen und Geschichten des polnischen Schriftstellers Andrzej Sapkowski. Der lebt und ficht in einer wenig erbaulichen Welt, in der vor einigen Jahren die „Konjunktion“ stattfand, ein Berühren der Sphären von Menschen, Elfen und Monstern. Gut und Böse sind hier nicht immer klar auszumachen, jeder kocht sein politisches Süppchen und die Retter von heute sind die Sündenböcke von morgen.

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1200 Jahre vor den Ereignissen der beiden „Witcher“-Staffeln fand jene „Konjunktion“ statt, und Serienmacher Declan de Barra, setzt wie die „GoT“- und „HdR“-Macher auf das „historische“ Interesse der Fantasyfans. Er erzählt von drei Elfen – Scian (Michelle Yeoh), Éile (Sophia Brown) und Fjall (Laurence O‘Fuarain) –, die in jener Zeit eine große und gefährliche Reise zur Wahrheit unternahmen. Eine Reise, auf er auch das Geheimnis um die Erschaffung der Hexer gelüftet werden soll.

Das Geheimnis um den Starttermin bleibt bis auf Weiteres eins. Netflix hatte vage 2022 angegeben, nachdem die Dreharbeiten bereits 2021 beendet worden waren (was auch für die zweite Staffel von Prime Videos „Das Rad der Zeit“ um die von Rosamund Pike gespielte Zauberin Moraine gilt, eine Serie, die der Streamingdienst kaum in Konkurrenz zu „Die Ringe der Macht schicken wird). Es heißt warten und hoffen.

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