Informationen zu Leukämie

Wie wird Blutkrebs behandelt und wann hilft eine Stammzelltransplantation?

Auf einer Strecke von München nach Berlin hält ein Sonderzug an mehreren Stationen. Dort können sich Stammzellenspender registrieren lassen.

Hoffnung auf Heilung: Eine Stammzelltransplantation gilt als „sehr belastend“ und „risikoreich“.

Bei Blutkrebs handelt es sich um eine schwerwiegende Erkrankung – oder besser gesagt, um viele verschiedene. Denn den Blutkrebs gibt es nicht. Bei dem Wort handelt es sich um einen umgangssprachlichen Sammelbegriff, der eine Vielzahl von Erkrankungen des blutbildenden Systems meint. Welche dazu zählen, wie ihre Symptome aussehen und wie man Blutkrebs therapiert: ein kleiner Überblick.

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Was ist Blutkrebs?

„Blutkrebs ist ein Sammelbegriff für verschiedene bösartige Erkrankungen des blutbildenden Systems, bei denen Blutzellen entarten und sich unkontrolliert vermehren“, schreibt die DKMS („Deutsche Knochenmarkspenderdatei“). Die bösartigen, kranken Zellen verdrängten rote und weiße Blutkörperchen sowie Blutplättchen. In der Folge können diese nicht mehr ihre lebensnotwendigen Aufgaben im Körper erfüllen.

Welche Arten von Zellen befinden sich im Blut?

Im Blut befinden sich rote Blutkörperchen (Erythrozyten), weiße Blutkörperchen (Leukozyten) und die Blutplättchen (Thrombozyten). Sie übernehmen verschiedene Aufgaben. Die roten Blutkörperchen transportieren Sauerstoff durch den Körper. Die weißen Blutkörperchen bekämpfen Infektionen. Die Blutplättchen helfen dabei, Blutungen zu stoppen.

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Welche Verlaufsformen von Blutkrebs gibt es?

Medizinerinnen und Mediziner unterscheiden laut der DKMS drei Hauptgruppen von Blutkrebs: die Leukämie, das Multiple Myelom und das Maligne Lymphom. Letzteres ist auch unter dem Namen Lymphdrüsenkrebs bekannt.

Leukämie: „Bei einer Leukämie kommt es zu einer unkontrollierten Vermehrung von krankhaft veränderten Vorläuferzellen der weißen Blutkörperchen“, erklärt die DKMS. Die kranken Zellen verdrängen gesunde Blutbestandteile.

Multiples Myelom: Hierbei handelt es sich um eine bösartige Tumorerkrankung. Dabei vermehren sich sogenannte Plasmazellen, die funktionsuntüchtige Antikörper produzieren. Wer unter einem Multiplen Myelom leidet, hat also eine hohe Zahl von Antikörpern im Blut, wird aber trotzdem schnell krank.

Malignes Lymphom: Dieser Begriff bezeichnet bösartige Tumoren des lymphatischen Systems. Dazu zählen etwa die Lymphknoten, die Mandeln und das Knochenmark. Das lymphatische System ist wichtig für die Immunabwehr. Bei Lymphomen „kommt es zum unkontrollierten Wachstum einer Untergruppe der weißen Blutkörperchen, der Lymphozyten. Meist fallen sie auf, weil die Lymphknoten anschwellen“, erklärt die DKMS. Die Erkrankung könne im gesamten Körper auftreten.

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Welche Therapien gibt es zur Behandlung von Blutkrebs?

Die Behandlung der Erkrankung und wie erfolgreich diese ist, hängt davon ab, welche Diagnose ein Patient oder eine Patientin hat. Auch Alter und Allgemeinzustand der oder des Erkrankten spielen eine Rolle. Zumeist komme eine medikamentöse Chemotherapie zum Einsatz. „Sie hat zum Ziel, die Blutkrebszellen komplett zu zerstören, damit das blutbildende System anschließend wieder neue, gesunde Zellen herstellen kann“, erklärt die DKMS. Es könne auch sein, dass Medizinerinnen und Mediziner eine Bestrahlung oder eine Kombination aus Chemotherapie und Bestrahlung einsetzten.

Ein Zeitalter ohne Antibiotika droht – können wir uns noch retten?

Ärztinnen und Ärzte warnen vor einem „postantibiotischen Zeitalter“: Bakterien werden resistenter, Antibiotika damit allmählich unwirksam. Es braucht neue Waffen gegen die Erreger.

Immer dann, wenn diese Behandlungen nicht erfolgreich verlaufen oder die Wahrscheinlichkeit für einen Rückfall hoch ist, kommt eine Stammzelltransplantation infrage. Dabei handelt es sich um eine Art sehr starke Chemotherapie, bei der die Stammzellen im Knochenmark, die normalerweise die verschiedenen Blutzellen herstellen, vollständig oder weitgehend zerstört werden. „Unmittelbar danach werden dem Körper über das Blut gesunde Stammzellen zugeführt, die sich dann im Knochenmark ansiedeln und ‚frische‘ Blutzellen bilden“, informiert die Website gesundheitsinformation.de, ein Angebot des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

Was sind Stammzellen?

Stammzellen kommen laut der DKMS im Knochenmark aller Knochen des Menschen vor. Besonders hoch ist ihre Konzentration im Beckenkamm, oberhalb der Hüfte. In geringer Zahl kommen Stammzellen auch im Blut vor. Stammzellen sind die Mutterzellen aller Blutzellen.

Die Stammzellen für die Transplantation stammen von einem gesunden Menschen, dessen Gewebemerkmale mit denen der an Blutkrebs erkrankten Person übereinstimmen. Das ist wichtig, damit der Körper die Stammzellen möglichst nicht abstößt.

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Eine Stammzelltransplantation kann lebensbedrohliche Komplikationen nach sich ziehen. Denn durch die hochdosierte Chemotherapie sind quasi alle eigenen Blutzellen des Patienten oder der Patientin zerstört worden. Der Mangel an weißen Blutkörperchen erhöht die Gefahr, dass sonst für den Menschen harmlose Bakterien bei ihnen Infektionen auslösen. Das IQWiG bezeichnet eine Stammzelltransplantation als „sehr belastend“ und „risikoreich“.

Welche Symptome hat Blutkrebs?

Bei „Blutkrebs“ handelt es sich um einen umgangssprachlichen Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen. „Symptome, die für eine Leukämieerkrankung typisch sind, gibt es nicht. Es gibt jedoch eine Reihe von Beschwerden, die auf eine Leukämieerkrankung hinweisen können“, erklärt die Deutsche Krebsgesellschaft.

Die Fachgesellschaft nennt als Beispiele folgende Symptome: auffällige Hautblässe, Neigung zum Bluten (etwa Nasenbluten), Anämie, Atemnot, Schwindel, Gewichtsverlust, erhöhte Neigung zu Infekten. Auch Fieber, Abgeschlagenheit oder geschwollene Lymphknoten zählen zu den möglichen Symptomen.

„Wenn Sie eines oder mehrere der beschriebenen Symptome an sich beobachten, heißt das noch nicht, dass Sie an einer Leukämie leiden! Alle Symptome treten auch bei harmlosen Erkrankungen auf“, ordnet die Deutsche Krebsgesellschaft ein. Die Beschwerden sollten ärztlich abgeklärt werden.

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