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Weltärztepräsident: Corona-Auflagen mindestens noch bis Ostern nötig

Frank Ulrich Montgomery, Vorsitzender des Weltärztebundes.

Frank Ulrich Montgomery, Vorsitzender des Weltärztebundes.

Berlin. Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, rechnet im Kampf gegen das Coronavirus mit harten Einschränkungen bis ins Frühjahr. „Auch wenn die Impfungen jetzt früher beginnen als erwartet, wird der Effekt nur allmählich zu einer Verbesserung der Lage beitragen. Wir werden mindestens noch bis Ostern mit verschiedenen Lockdown-Maßnahmen leben müssen“, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch).

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Montgomery warnt vor überstürzten Lockerungen

Modellrechnungen zeigten, dass der harte Lockdown die Zahl der Neuinfektionen frühestens ab Ende Januar bundesweit unter den Wert von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen drücken werde. Diesen Wert hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) als Zielmarke genannt. Die Bürger müssten sich daher auf eine Fortsetzung der strengen Regeln einstellen, die seit diesem Mittwoch gelten und vorerst auf dreieinhalb Wochen befristet sind: „Es wird eine Verlängerung des Lockdowns über den 10. Januar hinaus geben“, sagte Montgomery.

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Merkel hatte am Dienstag in einer Sitzung der Unionsfraktion erklärt, Januar und Februar würden nochmals richtig harte pandemische Monate werden. „Da dürfen wir uns keine Illusionen machen“, wurde sie von Teilnehmern zitiert. Auch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte angesichts der hohen Infektionszahlen eine „lange Bremsspur“ voraus. Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, sagte: „Die Lage ist so ernst wie sie noch nie war in dieser Pandemie.“

Montgomery warnte eindringlich vor überstürzten Lockerungen, falls sich die Infektionslage im neuen Jahr wieder entspanne. „Die Politik muss das Land nach dem harten Lockdown langsam wieder auftauen. Geht dieser Prozess zu schnell, ist die Gefahr groß, dass das Land kurz darauf in eine noch größere Pandemiewelle gerät.“ Mit jeder neuen Welle verbreite sich das Virus weiter in der Bevölkerung und müsse dann mit immer härteren Maßnahmen bekämpft werden. „Wir müssen einen Jojo-Effekt bei den Lockdown-Phasen vermeiden.“

RND/dpa

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