Variante B.1.1.7 nun bei 46 Prozent untersuchter Corona-Fälle nachgewiesen

Ein Forscher zeigt im Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, wie ein PCR-Test für die Analyse auf Mutationen des Coronavirus vorbereitet wird.

Ein Forscher zeigt im Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, wie ein PCR-Test für die Analyse auf Mutationen des Coronavirus vorbereitet wird.

Eine am Mittwoch vom Robert-Koch-Institut veröffentlichte Analyse bestätigt, dass sich die Virusvariante B.1.1.7 weiter rasant in Deutschland ausbreitet. Der in einer Stichprobe ausgemachte Anteil an PCR-bestätigten Sars-CoV-2-Nachweisen in Deutschland beträgt in der letzten Februarwoche rund 46 Prozent. Rund 26.000 Proben wurden dafür untersucht. Auch die RKI-Testzahlerfassung zeigt eine kontinuierliche Steigerung des Anteils von B.1.1.7 auf 40 Prozent in derselben Woche. Der zuletzt veröffentlichte RKI-Bericht vom 17. Februar registrierte noch eine Rate von 22 Prozent.

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Damit habe sich die Variante in den letzten Wochen deutlich erhöht, schlussfolgern die Autoren des RKI-Berichts. Es sei mit einer weiteren Erhöhung des Anteils der Virusvariante B.1.1.7 auf über 50 Prozent zu rechnen – wie bereits in den vergangenen Wochen aus anderen europäischen Ländern berichtet. „Das ist besorgniserregend, weil B.1.1.7 nach bisherigen Erkenntnissen ansteckender als andere Varianten ist“, heißt es im Bericht.

Varianten aus Südafrika und Brasilien spielen noch keine große Rolle

Der Anteil von 46 Prozent bezieht sich auf Nachtestungen mehrerer Laborverbünde auf Schlüsselmutationen der Variante. Er kann laut RKI „nicht sicher auf alle Sars-CoV-2-positiven Proben in Deutschland übertragen werden“. Weitere Varianten, die etwa in Südafrika und Brasilien zirkulieren, spielen dem RKI-Bericht zufolge hierzulande bislang eine untergeordnete Rolle. Diese beiden Varianten werden von Gesundheitsbehörden ebenfalls als besorgniserregend eingestuft: Anders als bei der britischen Variante gibt es Hinweise, dass Sars-CoV-2-Genesene oder Geimpfte weniger gut vor einer Ansteckung mit dem veränderten Virus geschützt sind. Der Virologe Christian Drosten erklärte am Dienstag im „Coronavirus-Update“ (bei NDR-Info): „Wir haben eigentlich keinen Grund zur Befürchtung, dass die Südafrika-Variante so stark zunimmt wie die England-Variante in einer Bevölkerung, die nicht immun ist.“

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B.1.1.7 macht laut einer „Science“-Studie vom Mittwoch in Großbritannien mit Stand Mitte Februar rund 95 Prozent der Neuinfektionen aus. Sie habe sich in über 80 Länder ausgebreitet, schreiben die Autoren. Für Großbritannien kommen sie zu der Einschätzung, dass die Zahl der Krankenhausaufenthalte und Todesfälle durch Covid-19 in diesem Jahr die Werte von 2020 noch übersteigen werde, wenn nicht strenge Kontrollmaßnahmen getroffen und das Impfen stark beschleunigt werde. Auch in Dänemark dominiert die Mutante inzwischen. Sie wurde bislang bei mehr als 5000 Däninnen und Dänen nachgewiesen, in der Vorwoche wurde sie in etwa 75 Prozent aller analysierten Corona-Proben entdeckt.

RND/ sbu/ dpa

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