Südafrika: Corona-Fälle nehmen wegen Omikron rasant zu – Verlauf aber milder

Ein Mitarbeiter des südafrikanischen Gesundheitswesens bereitet sich darauf vor, eine Person in einer Einrichtung in Soweto (Johannesburg) auf Covid-19 zu testen. Die Zahl der Omikron-Fälle steigt im Land stark an.

Ein Mitarbeiter des südafrikanischen Gesundheitswesens bereitet sich darauf vor, eine Person in einer Einrichtung in Soweto (Johannesburg) auf Covid-19 zu testen. Die Zahl der Omikron-Fälle steigt im Land stark an.

Die Corona-Fallzahlen sind in Südafrika wegen der Ausbreitung der neuen Omikron-Variante um 255 Prozent innerhalb einer Woche angestiegen. Im Vergleich zu anderen Corona-Wellen sollen laut Angaben des privaten Gesundheitsdienstleisters Netcare die Symptome der Erkrankten in dieser Welle – die Fälle von Omikron sowie Delta einschließt – jedoch milder ausfallen, wie die britische Zeitung „The Guardian“ berichtet. Trotz ansteigender Infektionszahlen würden davon vergleichsweise wenige Fälle auf Intensivstationen landen. Das spiegele auch die Erkenntnisse eines früheren Berichtes des National Institute for Communicable Disease (NICD) wider, heißt es weiter.

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„Nachdem wir viele unserer Patienten in unseren Gauteng-Krankenhäusern persönlich gesehen haben, sind ihre Symptome viel milder als alles, was wir während der ersten drei Wellen erlebt haben“, sagte Richard Friedland von Netcare gegenüber dem Daily Maverick am Mittwoch. „Rund 90 Prozent der Covid-19-Patienten in unseren Kliniken benötigen keine Sauerstofftherapie und gelten als Nebenfälle.“ Setze sich dieser Trend fort, gehe er davon aus, dass Südafrikas vierte Welle mit einigen Ausnahmen auf der Ebene der Primärversorgung, also beispielsweise durch Hausärztinnen und Hausärzte, behandelt werden könne.

Omikron-Infektionen werden in Kliniken teils zufällig entdeckt

Bereits vergangenen Samstag haben südafrikanische Forschende auf erste statistische Hinweise verwiesen, in denen Omikron sich zwar als hochansteckende Variante mit jedoch eher milden Verläufen zeigt. „Die wichtigste Beobachtung, die wir in den letzten zwei Wochen gemacht haben, ist, dass die Mehrzahl der Patienten auf den Covid-Stationen nicht sauerstoffabhängig war. Sars-CoV-2 war ein zufälliger Befund bei Patienten, die aus anderen medizinischen, chirurgischen oder geburtshilflichen Gründen ins Krankenhaus eingeliefert wurden“, schreibt der Hauptautor Fareed Abdullah vom South African Medical Research Council. Noch sei es jedoch zu früh, aus diesen Daten einiger weniger Kliniken wissenschaftlich fundierte Schlüsse zu ziehen, mahnten die Expertinnen und Experten.

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In der EU zeichnet sich bisher ein ähnliches Bild ab. Laut der internationalen Seuchenbehörde ECDC verliefen alle bislang bestätigen Omikron-Fälle mild oder sogar ganz ohne Symptome. Doch auch der Chef der Impfabteilung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA), Marco Cavaleri, betonte am Donnerstag, dass es noch immer an genügend Daten fehle, „um festzustellen, ob sich das Spektrum der durch Omikron verursachten Schwere der Erkrankung von dem aller bisher zirkulierenden Varianten unterscheidet“, zitiert „The Guardian“ Cavaleri. „Nur die Zeit wird es zeigen.“ Die Situation in Europa bleibe vor allem wegen der Delta-Variante „äußerst besorgniserregend“.

Experte: Impfung und Genesung könne Vielzahl milder Verläufe begründen

Möglich wäre, dass die Häufung milder Verläufe bei Omikron-Infektionen damit zusammenhängt, dass sich auch viele geimpfte und genesene Personen infiziert haben, die bereits über eine gewisse Immunität verfügten, vermutet der britische Genetikexperte Jeffrey Barrett. Doch auch wenn nur eine kleine Zahl von Infizierten schwer erkranke, könne das bei einer starken Ausbreitung der Variante zum Problem werden, sagte er am Dienstag im BBC-Radio.

RND/mr mit dpa

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