Säure erhöht den Blutdruck

Zu viel Lakritz ist gesundheitsschädlich

Verformtes Lakritz, das in der Lakritzmaschine unter Druck gekocht wurde, wird in kleine Stücke geschnitten.

Verformtes Lakritz, das in der Lakritzmaschine unter Druck gekocht wurde, wird in kleine Stücke geschnitten.

Während die einen es verabscheuen, können andere gar nicht genug davon bekommen: Die Rede ist von Lakritz. Doch der übermäßige Konsum von zu viel der Süßigkeit kann schnell ungewollte Nebenwirkungen wie beispielsweise erhöhten Blutdruck nach sich ziehen. Grund dafür ist Glycyrrhizinsäure, vereinfacht auch Glycyrrhizin genannt. Eine chemische Verbindung aus Alkohol und Zucker, die aus der Wurzel der Süßholzpflanze gewonnen wird und dem Lakritz seinen typischen Geschmack verleiht.

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Säure lässt den Blutdruck steigen

Das Problem: Der Konsum von Glycyrrhizinsäure führt dazu, dass der Kaliumspiegel im Körper abfällt. Mangelt es an Kalium, schränkt das die Muskel- und Nervenfunktion ein, gleichzeitig steigt der Natriumspiegel an. In der Folge können sich die Muskeln und so auch das Herz unkontrolliert verhalten und der Blutdruck steigt. Gerade Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten beim Verzehr von Lakritz deshalb vorsichtig sein. Die EU rät deshalb davon ab, mehr als 100 Milligramm Glycyrrhizin pro Tag zu verzehren.

Wissenschaftler der Lebensmittelbehörde und des Lebensmittelinstituts der Technischen Universität Dänemarks untersuchten in den vergangenen Monaten 219 verschiedene dänische Lakritzprodukte wie Süßigkeiten, Eiscreme oder Tee auf den Gehalt dieser Säure. Die Studie ist die bisher größte ihrer Art und wurde im Januar im Fachmagazin „Food Control“ veröffentlicht.

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„Wir waren überrascht, dass man bei vielen Produkten nicht mehr als vier bis fünf Gramm Lakritz essen muss, um so viel Glycyrrhizinsäure zu erhalten, dass man den EU-Grenzwert überschreitet“, sagte Nicolai Zederkopff Ballin, Chemiker bei der dänischen Lebensmittelbehörde und Erstautor der Studie, gegenüber dem dänischen Wissenschaftsportal videnskab.dk.

Die Wissenschaftler fanden zudem heraus, dass 10 Prozent der getesteten Produkte auf dem dänischen Markt keine ausreichenden Warnhinweise auf den hohen Gehalt der Säure enthielten, wie es eigentlich per Gesetz vorgeschrieben ist.

Die Dosis macht das Gift

In kleinen Mengen und mit genug zeitlichem Abstand sei der Genuss von Lakritz jedoch akzeptabel. „Wenn du einen Tag zu viel Lakritz isst, ist das auch nicht schlimm. Aber wenn man ständig zu viel Glycyrrhizinsäure zu sich nimmt, kann das ernsthafte Folgen haben, selbst für junge, gesunde Menschen“, so der Arzt Gunnar Gislason, Forschungsleiter am Zentrum für Herz-Kreislauf-Erkrankungen am Krankenhaus Herlev und Gentofte, gegenüber videnskab.dk. Die Autoren der Studie hoffen nun darauf, dass ihre Untersuchungen zu einem besseren Bewusstsein beim Verzehr von Lakritz beitragen.

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