Studie untersucht: Kann man verschiedene Corona-Impfstoffe kombinieren?
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Eine Klinik-Mitarbeiterin zieht den Covid-19 Impfstoff von Biontech/Pfizer für eine Impfung auf eine Spritze.
© Quelle: Sven Hoppe/dpa
London. Britische Forscher wollen in einer klinischen Studie die Impfstoff-Wirksamkeit bei der Kombination zweier unterschiedlicher Wirkstoffe testen. Wie das National Institute for Health Research mitteilte, sollen dabei die beiden bislang in Großbritannien zugelassenen Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Oxford/Astrazeneca in unterschiedlicher Abfolge als erste und zweite Dosis verwendet werden. Weitere Präparate könnten später hinzukommen, hieß es in der Mitteilung. An der Studie, die am Donnerstag gestartet wurde, sollen mehr als 800 Freiwillige in England im Alter von 50 Jahren und darüber teilnehmen.
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Gleichzeitig wollen die Forscher auch herausfinden, wie sich unterschiedliche Intervalle von vier bis zu zwölf Wochen zwischen der Gabe der beiden Dosen auswirken. Derzeit werden beide Impfstoffe in Großbritannien im Abstand von bis zu zwölf Wochen verabreicht. In dem Land erhielten bereits mehr als zehn Millionen Menschen eine erste Impfdosis, zweimal geimpft wurden bislang nur etwa 500.000 Menschen.
Kombination könnte Immunreaktion erhöhen
Angesichts potenzieller Engpässe in der Impfstofflieferung sei es definitiv von Vorteil, Daten zu haben, die eine flexiblere Impfstoffvergabe erlaubten, sagte der stellvertretende medizinische Chefberater der britischen Regierung, Jonathan Van-Tam. Er fügte hinzu: „Es ist auch möglich, dass durch die Kombination von Impfstoffen die Immunreaktion erhöht werden könnte und ein länger anhaltendes und höheres Niveau an Antikörpern hervorgerufen werden könnte“, so Van-Tam. Das müsse nun getestet werden. Die Studie ist staatlich finanziert. Sie soll 13 Wochen dauern.
Die derzeit verfügbaren Impfstoffe gegen das Coronavirus sehen zwei Impfungen bei einer Person vor. Geimpft werden soll mit zwei Impfungen des gleichen Impfstoffs im Abstand von mehreren Wochen. Die Impfstoffe von Astrazeneca und der Oxford University sowie von Pfizer und Biontech verwenden unterschiedliche Technologien. Astrazeneca nutzt ein Erkältungsvirus, um das Gen des Spikeproteins des Coronavirus in den Körper zu transportieren. Für den Impfstoff von Pfizer und Biontech wird die Anleitung für das Spikeprotein in eine kleine Fettkugel gesteckt.
Eine ähnliche Studie wie die britische hatten russische Forscher bereits Ende vergangenen Jahres angekündigt. Dabei soll eine Kombination aus dem russischen Impfstoff „Sputnik V“ und dem Vakzin des britischen Pharmakonzerns Astrazeneca zum Einsatz kommen.
RND/dpa/AP