Studie: Depressionen und Zwangserkrankungen haben sich während Pandemie massiv verschlimmert

Eine Studie stellt einen Zusammenhang zwischen der Verschlimmerung von Essstörungen und Depressionen und der Corona-Pandemie her.

Eine Studie stellt einen Zusammenhang zwischen der Verschlimmerung von Essstörungen und Depressionen und der Corona-Pandemie her.

Göttingen. Depressionen und Essstörungen haben sich Forschenden zufolge während der Corona-Pandemie massiv verstärkt. Während der Zeit der Beschränkung des gesellschaftlichen Lebens hätten sich bei depressiver und bei Essstörungssymptomatik die schweren Belastungen verdreifacht, teilte die Private Hochschule Göttingen (PFH) am Montag mit. Bei Zwangssymptomatik hätten sie sich sogar verfünffacht. PFH-Forschende hatten in einer Studie das psychische Wohlbefinden der Bevölkerung während der Corona-Pandemie untersucht und die Daten von rund 2.500 Teilnehmenden ausgewertet.

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Zu Beginn des ersten Lockdowns sei mit einem Anstieg psychischer Belastungen zu rechnen gewesen, sagte Studienleiter Youssef Shiban. „Unsere Ergebnisse zeigen jetzt bei Depressivität eine Verdreifachung des Anteils an schwerer Symptombelastung, einen auffällig hohen Anstieg von mittlerer und schwerer Belastung durch Essstörungs-Symptome und zudem eine Verfünffachung der schweren Zwangssymptomatik.“

Besonders betroffen: Frauen und jüngere Menschen

Besonders betroffen sind der Untersuchung zufolge Frauen und jüngere Menschen. Dass Frauen von stärkeren Belastungen berichteten, sei jedoch nicht sehr überraschend, da sie ein erhöhtes Risiko für diese Symptomatiken aufwiesen, sagte Shiban. Auch scheine die stärkere Belastung von Jüngeren logisch, da sie sich durch die Beschränkungen sozialer Kontakte subjektiv stärker eingeschränkt fühlen könnten als die älteren Generationen.

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Insgesamt wertet der Professor für Klinische Psychologie an der PFH die starke Erhöhung von psychischen Belastungen als „besorgniserregend“. Die Gesundheitsversorgung in Deutschland hinsichtlich psychologischer Hilfe sei schon vor der Corona-Pandemie unzureichend gewesen, beispielsweise durch lange Wartezeiten für Therapieplätze. Nun werde das System aller Voraussicht nach durch die höhere Beanspruchung noch stärker gefordert.

RND/epd

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