Studie: Antikörpertherapie mit Präparat Ronapreve zeigt Wirkung gegen Corona
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Ein Intensivpfleger ist mit der Versorgung von Corona-Patienten beschäftigt.
© Quelle: Robert Michael/dpa-Zentralbild/d
Basel. Eine Corona-Therapie von Roche hat in klinischen Tests Wirkung gezeigt. Das Präparat Ronapreve verringerte nach Angaben des Schweizer Pharmakonzerns in einer Phase-II/III-Studie die Virenlast von im Krankenhaus behandelten Covid-19-Patientinnen und -Patienten signifikant und erreichte damit das Hauptziel. „Diese Daten ergänzen frühere Erkenntnisse, die das Potenzial von Ronapreve bei stationären Patienten unterstützen, was auch dazu beitragen könnte, den Druck auf die Gesundheitssysteme zu verringern“, wird Levi Garraway, Chief Medical Officer und Leiter der globalen Produktentwicklung von Roche, in einer Pressemitteilung des Unternehmens zitiert.
Antikörpertherapie ist am Anfang der Erkrankung sinnvoll
In mehreren Ländern wie etwa in den USA, Großbritannien und Japan ist der Cocktail aus den Arzneien Casirivimab und Imdevimab für den Notfalleinsatz bereits zugelassen. Bei beiden Substanzen handelt es sich um neutralisierende Antikörper. „Antivirale Antikörper machen Sinn in der frühen Phase der Erkrankung, also drei bis fünf Tage nach Symptombeginn“, betonte Infektiologe Clemens Wendtner erst kürzlich wieder im RND-Interview. In der Schweizer Studie wurden Patientinnen und Patienten getestet, die durchschnittlich seit sechs Tagen Symptome zeigten.
Das Problem: Viele Covid-19-Erkrankte würden sich jedoch zu spät behandeln lassen, so Wendtners Beobachtung. Die Substanzen sollen den Körper bei der Immunantwort unterstützen und können so das Risiko einer intensivmedizinischen Behandlung bis hin zum Tod minimieren. Ein möglicher Nachteil der Therapie sei allerdings, dass die Antikörper gegen Virusvarianten resistent sein könnten. Außerdem seien die Medikamente sehr teuer und nur unter ärztlicher Aufsicht einzusetzen. „Das sind keine Mittel, die man sich kurzfristig in der Apotheke besorgt und einwirft, wenn man Symptome verspürt“, so Wendtner.
RND/Reuters/mr