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Corona-Schutz durch Erbgutanalyse?

Rostocker Mediziner: „Ich könnte verhindern, dass Menschen schwer erkranken oder sterben“

Eine Intensivpflegerin versorgt einen schwer an Corona erkrankten Patienten auf der Intensivstation des Klinikums in Fulda (Symbolfoto).

Eine Intensivpflegerin versorgt einen schwer an Corona erkrankten Patienten auf der Intensivstation des Klinikums in Fulda (Symbolfoto).

Rostock. Der Rostocker Immunologe Hans-Jürgen Thiesen will ein Verfahren entwickeln, mit dem man das individuelle Risiko ermitteln kann, schwer am Coronavirus zu erkranken. Das berichtet die „Ostsee-Zeitung“ (OZ). Nötig dafür seien demnach eine vertiefende Forschung am menschlichen Erbgut und eine Studie mit 1000 Teilnehmern. „Ich könnte verhindern, dass Menschen schwer erkranken oder sterben“, sagte Thiesen der Zeitung.

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Zuletzt habe er dem Bericht zufolge bei einer Pilotstudie bereits 38 Covid-Patienten, die auf der Intensiv­station lagen, analysiert. Mit dem Ergebnis, dass sich anhand der Erbinformation eines jeden das Risiko für einen schweren Krankheits­verlauf ermitteln lasse. Jeder Mensch habe einen eigenen genetischen Bauplan, in dem unter anderem die Ursachen für Erkrankungen angelegt seien. Nun müsse man die Forschung mit einer Feldstudie fortsetzen, betonte Thiesen. Für die sei er jedoch auf Unterstützung des Landes Mecklenburg-Vorpommern angewiesen, um Zugriff auf Daten von Patienten und finanzielle Hilfe zu bekommen. Etwa 150 Euro kostet das Verfahren laut „OZ“ pro Person.

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Er wolle Daten weiterer Intensiv­patienten und ‑patientinnen verschiedener Altersgruppen oder von Bewohnern und Bewohnerinnen in Altenheimen auswerten, die besonders alt würden, sagte Thiesen. Seine These: Bei vielen Menschen, die älter als 90 Jahre sind, lägen genetische Gründe vor, warum sie bisher kaum krank waren. Mit seinem Verfahren könnten auf der einen Seite besonders schutz­bedürftige Hoch­risiko­gruppen ermittelt werden, und auf der anderen könne man ergründen, wer dringend gegen Corona geimpft werden müsse und wer nicht.

Der „OZ“ schilderte Thiesen seine Wunsch­vorstellung: Mecklen­burg-Vor­pommern könnte wissenschaftlich „internationale Aufmerksamkeit erhalten“, Minister­präsidentin Manuela Schwesig zur „Schirmherrin“ des Projekts werden – und das Verfahren zu einem „Gamechanger in der Gesund­heits­politik der Bundesrepublik Deutschland“.

RND/tdi

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