RKI-Zahlen machen Mut: Alle Impfstoffe reduzieren Corona-Ansteckungsrisiko um 80 bis 90 Prozent

Ein Impfpass mit einer Ampulle des Biontech/Pfizer-Impfstoffs und einer Spritze (Symbolfoto).

Ein Impfpass mit einer Ampulle des Biontech/Pfizer-Impfstoffs und einer Spritze (Symbolfoto).

Berlin. Eine neue Auswertung des Robert Koch-Instituts (RKI) kommt zu dem Ergebnis, dass die Impfung gegen Covid-19 unabhängig vom verwendeten Impfstofftyp das persönliche Ansteckungsrisiko durch Sars-CoV-2 stark reduziert. Damit sind alle bislang in Deutschland zugelassenen Vakzine von Biontech/Pfizer, Moderna, Astrazeneca und Johnson & Johnson gemeint.

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Sprich: Laut aktueller Datenlage kommt es nicht oft vor, dass sich Geimpfte nach der zweiten Impfdosis noch mit Sars-CoV-2 infizieren und dann noch andere Menschen anstecken können.

Die Reduktion bei den Ansteckungen liege nach vollständiger Impfung in den bisher vorliegenden Studien „im Bereich zwischen 80 und 90 Prozent“, heißt es im epidemiologischen Bulletin der Gesundheitsbehörde, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Das sind Werte, die ähnlich hoch seien wie die Effektivität der Impfstoffe bei der Verhinderung von schweren Covid-19-Verläufen. Die Impfungen schützen der Datenauswertung zufolge also in wirklich hohem Maße vor der Erkrankung und auch der Ansteckung. Sie bieten, wie Fachleute sagen, einen hohen Transmissionsschutz.

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Bei Ansteckung trotz Impfung: weniger Viruslast, verkürzte Virusausscheidung

Lange war das genau die große Frage, um die Entwicklung der Pandemie mit den einsetzenden Impfungen beurteilen zu können. Für ihre Ergebnisse hatten sich die Autoren der RKI-Analyse 20 Studien vorgenommen, die bis Mitte April vorlagen. Diese kommen etwa aus den USA, Großbritannien oder Israel – und liefern große Datenmengen von Geimpften während der Impfkampagne. Während der klinischen Studien der Hersteller vor der Zulassung konnten noch keine zuverlässigen Aussagen zu Ansteckungsrisiken getroffen werden. Damals war nur klar: Der kurze Piks verhindert die schwere Erkrankung.

Nun belegen die aktuellen Daten, dass die Impfung die „Transmissionswahrscheinlichkeit“ in erheblichem Maß reduziert, so das RKI. Und selbst bei Personen, die sich trotz Impfung noch asymptomatisch infizieren, reduziere sich die Viruslast signifikant und die Virusausscheidung verkürze sich. Ein weiteres gutes Signal, das aus der Analyse hervorgeht: Die Effekte treffen allesamt auch auf die zuerst in Großbritannien und nun in Deutschland dominante Virusvariante B.1.1.7 zu.

Corona-Impfung: kein 100-Prozent-Schutz, Unsicherheitsfaktor Mutation

Unklar ist weiterhin, welchen Einfluss weitere Mutanten auf den Immunschutz und den Transmissionsschutz haben könnten. Für die übrigen und bislang nur vereinzelt per Sequenzierung in Deutschland aufgespürten Varianten, etwa P.1, ursprünglich aus Brasilien, oder B.1.351, in Südafrika entdeckt, lägen laut Bericht bisher nur wenige Daten vor. Bislang gebe es auch nur eine indirekte Evidenz, die auf eine reduzierte Effektivität gegenüber B.1.351 schließen ließe. Deshalb müssten auftauchende Varianten vom RKI dringend weiterhin beobachtet und deren Effekt auf die Impfstoffe überprüft werden.

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Zudem müsse man sich klarmachen, dass es trotz Impfung keinen hundertprozentigen Schutz gibt. „Auch wenn das Risiko einer Infektion deutlich reduziert ist, so handelt es sich nicht um eine sogenannte sterile Immunität“, heißt es in der Analyse. „Es muss davon ausgegangen werden, dass einige Menschen nach Sars-CoV-2-Exposition trotz Impfung PCR-positiv getestet werden und potenziell das Virus auch weiterverbreiten können.“ Das Restrisiko einer Übertragung könne jedoch durch zusätzliche Maßnahmen reduziert werden. Also beispielsweise Maskentragen, Abstandhalten und Selbstisolierung bei Symptomen.

Diese Einschätzung des RKI ist auch maßgeblich für politische Entscheidungen zu ersten Freiheiten von vollständig Geimpften. Bereits am Wochenende sollen sie nach einem neuen Bundestagsbeschluss von Ausgangsbeschränkungen ausgenommen werden, auch die Kontaktregeln brauchen Geimpfte nach zweiter Dosis und 15 Tagen abwarten nicht mehr einzuhalten.

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