Bedarfsampeln sind in Zeiten der Corona-Pandemie noch unbeliebter bei Fußgängern als sonst schon. Die Taster, deren Berührung erst eine Grünphase für den Fußverkehr verspricht, will keiner mehr berühren. Das Gesundheitsamt der Stadt sieht dennoch keinen Grund zum Handeln.
Dresden.„Bitte berühren“ steht auf dem Taster der Ampel. Oder besser: Bedarfsampel, denn so heißen Anlagen, die Fußgänger nur nach vorherigem Tastendruck über die Straße lassen. Dort lassen sich jetzt die ulkigsten Verrenkungen beobachten, weil kein Fußgänger in Zeiten von Corona mehr dort anfassen will, wo es viele andere auch tun. Eine Berührung der Taster wollen Passanten in jedem Fall vermeiden. Im Gesundheitsamt der Stadt sieht man dennoch kein Problem. Eine regelmäßige Desinfektion der Taster sei nicht nötig. Die bisher üblichen Wartungsintervalle von zwölf Monaten genügten völlig, heißt es auf DNN-Anfrage.
Dabei gibt es in Dresden genug Beispiele, wo das ganz anders gehandhabt wird. So werden die Haltestangen und Griffe in Bussen und Straßenbahnen der Dresdner Verkehrsbetriebe täglich desinfiziert, die Bedienflächen der Fahrkartenautomaten ebenso. Um den Hautkontakt in den Verkehrsmitteln so gering wie möglich zu halten, öffnen Bus- und Straßenbahnfahrer an allen Haltestellen alle Türen. Den Haltewunschtaster müssen Fahrgäste deshalb genauso wenig betätigen wie den Türöffner. Alles mit dem Ziel, das Ansteckungsrisiko im Nahverkehr so gering wie möglich zu halten.