Sind das Affenpocken oder Pickel? Wie Sie Pusteln auf der Haut unterscheiden
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Es juckt. Windpocken haben viele schon im Kindesalter durchgemacht.
© Quelle: Kai Remmers/dpa-tmn
„Charakteristisch ist ein Hautausschlag in Form von Flecken bis Pusteln, die mit der Zeit verkrusten und abfallen.“ So beschreibt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) die Pusteln, die bei einer Affenpockenerkrankung auftreten. Doch diese Beschreibung trifft auch auf die Pusteln zu, die andere Viren oder Umwelteinflüsse verursachen. Wie unterscheidet man Affenpocken von Pickeln, Mückenstichen, der Hand-Fuß-Mund-Krankheit, Windpocken oder Gürtelrose? Ein Überblick.
Wichtig: Einen Krankheitsverdacht sollte man immer von einem Arzt oder einer Ärztin abklären lassen.
Was ist typisch für Affenpocken?
Ansteckung: Affenpocken sind eine Viruserkrankung. Menschen können sich bei infizierten Tieren anstecken, auch dann, wenn sie Fleisch essen, das nicht ausreichend erhitzt wurde. Manchmal übertragen Menschen das Virus auch untereinander, aber nur bei sehr engem Kontakt, zum Beispiel beim Sex. Besonders große Mengen des Virus befinden sich in den Pusteln. Kommt der Inhalt der Bläschen mit nicht intakter Haut oder Schleimhaut in Kontakt, kann das zu einer Ansteckung führen. Auch eine Schmierinfektion über Gegenstände wie Türklinken ist möglich.
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Das von der UK Health Security Agency (UKHSA) zur Verfügung gestellte Bildmaterial zeigt Hautläsionen bei Patienten, bei denen Affenpocken nachgewiesen wurden.
© Quelle: UKHSA/dpa
Aussehen der Haut: Es handelt sich um einen oft schmerzhaften Ausschlag in Form von Flecken bis Pusteln. Mit der Zeit verkrusten sie und fallen ab. Der Ausschlag entsteht vor allem im Gesicht, auf den Handflächen und an den Fußsohlen. Oft ist er auch im Mund, an den Genitalien, am Anus und bei den Augen zu finden.
Weitere Krankheitszeichen: Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten.
Affenpocken oder Pickel?
Ansteckung: Als Pickel bezeichnet man umgangssprachlich viele verschiedene Hautunreinheiten. Sie entstehen zum Beispiel durch ungesunde Ernährung, Stress, ein hormonelles Ungleichgewicht, das Tragen eng anliegender Kleidung oder als Folge einer zu fettigen Haut sowie eingewachsener Haare.
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Diese Frau hat einige wenige Pickel im Gesicht.
© Quelle: Kjerstin_Michaela/Pixabay
Aussehen der Haut: Bei Pickeln handelt es sich um kleine, rötliche Erhebungen auf der Haut, an deren Spitze sich oft ein Eiterherd bildet. Sie jucken in der Regel nicht, schmerzen aber manchmal. Pickel können überall auf dem Körper auftreten, sowohl einzeln als auch in Gruppen.
Affenpocken oder Mückenstich?
Aussehen der Haut: Nachdem die Mücke einen Menschen gestochen hat, bildet sich auf der Haut ein einzelner, roter Fleck. Oft ist er kreisförmig und schwillt schnell zu einer juckenden, unförmigen Quaddel an.
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So können Mückenstiche aussehen.
© Quelle: I, Wildfeuer, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons
Weitere Krankheitszeichen: Die Haut wird an der Einstichstelle oftmals etwas warm.
Affenpocken oder Hand-Fuß-Mund-Krankheit?
Ansteckung: Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit wird durch Enteroviren verursacht. Sie sind sehr ansteckend und übertragen sich über den direkten Kontakt von Körperflüssigkeiten. Besonders ansteckend ist die Flüssigkeit in den Bläschen des Ausschlags, entweder durch direkten Kontakt zu den Händen Gesunder oder durch eine Schmierinfektion über Gegenstände. Auch eine Tröpfcheninfektion ist möglich, wenn der oder die Betroffene niest oder hustet.
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Ein Kind ist an der Hand-Fuß-Mund-Krankheit erkrankt.
© Quelle: Von MidgleyDJ at en.wikipedia, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4000344
Aussehen der Haut: Der Ausschlag befindet sich im Mund, an den Handflächen und an den Fußsohlen. Er kann auch an Gesäß, im Genitalbereich, an Knie oder Ellenbogen auftauchen. Es handelt sich erst um rote Flecken, aus denen sich schmerzhafte Bläschen entwickeln. Sie jucken normalerweise nicht.
Weitere Krankheitszeichen: In den ersten Tagen haben Erkrankte Fieber, weniger Appetit und Halsschmerzen. Ein bis zwei Tage nach dem Einsetzen des Fiebers beginnt der Ausschlag. Wichtig zu wissen: Laut der BZgA zeigen mehr als 80 Prozent der Menschen, die infiziert sind, keine Krankheitszeichen. Sie können die Viren aber dennoch weiterverbreiten.
Affenpocken oder Windpocken?
Ansteckung: Das Varizella-Zoster-Virus verursacht Windpocken. Sie sind sehr ansteckend. Die Ansteckung passiert durch eine Tröpfcheninfektion – selbst dann, wenn Personen weiter voneinander entfernt stehen. Auch die Flüssigkeit in den Windpockenbläschen ist sehr ansteckend.
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Ein Mann hat Windpocken.
© Quelle: Hannofichtner, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons
Aussehen der Haut: Der Windpockenausschlag breitet sich von Kopf und Rumpf über den ganzen Körper aus. Er besteht aus mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen, die später zu Krusten vertrocknen. Sie können sich auch auf Schleimhäuten, Genitalien und der Kopfhaut bilden. Nach drei bis fünf Tagen heilen die Bläschen meist ab.
Weitere Krankheitszeichen: Ein leichtes Krankheitsgefühl und Fieber bis 39 Grad. Der Hautausschlag juckt stark.
Affenpocken oder Gürtelrose?
Ansteckung: Auch die Gürtelrose wird durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht. Wer einmal an Windpocken erkrankt ist, trägt das Virus in sich. Viele Jahre später kann es eine Gürtelrose verursachen. Der Kontakt zu einer aktuell an Windpocken oder Gürtelrose erkrankten Person führt dagegen nur via Schmierinfektion zur Ansteckung, wenn die gesunde Person mit der Flüssigkeit in den Bläschen in Kontakt kommt. Eine Schmierinfektion ist auch über Gegenstände möglich.
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So sehen die Pusteln einer Gürtelrose aus.
© Quelle: Von M.S. - Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12304147
Aussehen der Haut: Es handelt sich um mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen. Sie röten sich, schwellen an und tun weh. „Meistens sind sie auf einen Hautabschnitt einer Körperhälfte begrenzt, in der Regel gürtelförmig am Rumpf, seltener auch am Kopf oder Hals“, schreibt die BZgA. Oft heilen sie nach ein bis zwei Wochen ab und bilden dabei eine Kruste.
Weitere Krankheitszeichen: Der Hautausschlag kann sehr schmerzhaft sein. Selten kommt es zu einer Nerven- oder Gehirnentzündung wie dem Ramsay-Hunt-Syndrom.
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